ESWATINI / SWAZILAND

31.01.2023---07.02.2023

Km 437

 

Lomanashs--NP.Hlane--Siteki--BigBend--Manzini--Lobamba--Mbabane--Sibebe Rock--Dollaaskraal--Piggs Peak--Bulembu

Steil führt der Weg durch saftig grüne Hügel zur Grenze nach eSwatini.Im letzten farbenfrohen, geschäftigen Städtchen Namaacha auf Mozambik Boden spüren wir noch einmal die Liebenswürdigkeit der Einheimischen. Fast schmerzhaft ist der Stempel, der die Zollbeamtin in den Pass knallt .Es ist endgültig, wir müssen ausreisen.

Beide Zollstellen absolvieren wir in 20 Minuten. Es ist 13.3o Uhr ,die  Schule ist aus. Entlang der Strasse viele!!!! Kinder aller Altergruppen in ihren schicken Uniformen.

Im ersten Supermarkt nehmen wir einen Augenschein vom hiesigen Angebot. Immer spannend zu sehen welche Lebensmittel in den Regalen stehen. Braune ,schwarze ,rote Bohnen,Linsen in allen Farben und Reis in Hülle und Fülle.

Durch kaum bewohntes Gebiet (für uns)geht’s vorbei an langen Zuckerrohrfeldern mit gigantischen Bewässerungsanlagen .Im ersten Dorf Simunya decken wir uns Gemüse, Früchte ,Brot und neuer Simkarte ein.Die Einfuhr von Fleisch war strickte verboten, aber die Auslage gelüstet uns wie meistens gar nicht. In dieser Region gibt es Maul- und Klauenseuche Zonen.Die Tafel stand direkt am Zoll.

 

Was sofort auffällt ist die westliche Kleidung,  Jeans  und T-shirt.Keine farbigen Wickelröcke mehr, die Frisuren kurz, kraus oder geflochten.

Unser erstes Nachtlager verdanken wir einem Kudu mit seinen mächtigen Hörner, der nur wenige Meter von der Strasse weg im Gras  steht. Wir wenden ,um diesen Prachtskerl nochmal genauer anzuschauen und entdecken den Wegweiser zur Hlane Game Lodge.Das haben wir überhaubt nicht geplant ,so kurz nach der Grenze zu stoppen. Der Eintritt in den Park inkl.Übernachten kosten pro Person 180 Lilangeni was etwa Fr.9.- entspricht.Da können wir nicht weiter.Bevor wir den Camping aufsuchen gehen wir auf Pirschfahrt.Beim ersten kleinen Abzweiger biegen wir ab und trauen unsern Augen kaum. Sechs Nashörner grasen auf einer Weide vor uns. Wenige Meter daneben liegen zwei Prachtsexemplare unter einem Baum und schlafen.Wir können es kaum fassen.Es kommt noch besser.Plötzlich taucht  auf der Weiterfahrt hinter einer Kurve aus dem Gebüsch ein weiterer Kolos auf. Genauso überrascht wie wir ,weiss auch er nicht was tun.Wir setzen langsam zurück damit wir nicht mehr in seinem Sichtfeld sind. Sekunden später steht er uns erneut gegenüber, neugieriger Kerl. Irgendwo findet er dann seinen Trampelpfad und verschwindet .Springböcke ,Kudus, Impalas und eine Schildkröte gibt’s noch dazu. Eine Stunde mit solcher Ausbeutung, wow.

Zurück im Camp richten wir uns für die Nacht ein.Auf dem riesigen Platz stehen noch drei weitere Fahrzeuge,ein.er davon ein roter Ländi mit Freiburger Nummernschild.Wir lernen die allein reisende Frau später am Wasserloch kennenWir verbringen nach langer Zeit einen Abend in sympatischer Gesellschaft und lauschen den Geschichten der Overlanderin.Sie ist im Oktober in  Cape Town gestartet.

Wir bleiben einen weiteren Tag.Die Ausbeutung der Pirschfahrt ist gut, die grossen Riesen bleiben aber unsichtbar.Nach einem weiteren gemeinsamen ,gemütlichen Abend trennen sich unsere Wege wieder, war echt schön wiedermal Schwiizerdütsch zu reden.

Weit müssen wir heute nicht,bis zur Mabuda Farm in Siteki sind es 40 km. Ein Traum von einem Anwesen!!!MacadamiaNüsse, Kaffee, Mais…..werden auf der Farm produziert. Kühe und Pferde weiden. Im grossen Park wachsen Mangos,Kaki,Liitschis und Avacados. Frischen Salat, Kräuter, Zwiebeln gibt’s im Garten von Helenes-Haus.Auch neue Kaffeepflanzen werden kultiviert.Nebenbei gibt es einige Chalets, zehn Campingplätze, einen Farmerladen und einen Kaffeeshop, der keine Wünsche offen lässt. Der Nuss-Milchshake ist eine Kalorienbombe aber  der Hammer.Wo sind wir denn hier gelandet? Soweit das Auge reicht gehört Alles!! Helene,von der wir auch noch persönlich begrüsst werden.Die sympatische Frau erzählt uns,dass in einer Stunde ein Helikopter landet der zwei Schweizer Ärzte an Bord hat.Zusammen mit Dr.Snoop haben sie wie jedes Jahr einen Monat lang in den hintersten, abgelegensten Winkel Swazilands, Augenoperationen durchgeführt.Wir sitzen im Pool unter Palmen als der Heli landet.Einen so schönen Ort kann man nicht nach einer Nacht verlassen.Wir buchen einen Ausritt für den nächsten Tag.Wir sehen die Plantage, der uns bis jetzt unbekannten Macadamia-Nuss und die Weiten der Farm .Eine Stunde für Ungeübte hoch zu Ross geht ganz schön an die Muskeln. Aber herrlich wars.

Ausritt mit Lady und Storm

Die Infrastruktur bietet den Campern ein Haus mit Küche und Aufenthaltsraum.Dieses wird am Abend zu unserer Rettung.Während drei Stunden zieht ein heftiges Gewitter mit heftigen Windböen über uns hinweg.Schön wenn man im Trockenen sitzt.Auch unser Dachhotel hat den Sturm  unbeschadet überstanden.Gegen 22.3o Uhr ist der Spuck vorbei. Nach einer fast trockenen Nacht begrüsst uns am Morgen die Sonne.Eine unglaubliche Stimmung über den Hügeln.Noch kleben letzte Nebelschwaden über den vollbehangene Kaffeesträuchern.

eSwatini ist ein kleines Land und so sind wir trotz ausgiebiger Erkundungstour nach knapp zwei Stunden am nächsten Etappenziel.Das Ezulwini- Valley ist Ausgangspunkt für Wandertouren und beherbergt auch das Cultur-Living Village Mantenga.Sanft hügelig gelegen und gemütlich wirkt sogar Lobamba eine grössere Stadt, in der wir einen kurzen Halt machen.Auf dem Parkplatz von Pick and Pay sehen wir verschiedene Gruppen in speziellen Kleidern.Was es damit auf sich hat ,kann man uns später nicht genau beantworten. Wahrscheinlich Zeremoniegewänder einer Hochzeit oder Taufe aus einer andern Region.

 

In Mantenga überrascht uns ein modernes Einkaufszentrum das wir so nicht erwartet haben ,aber ist auch mal schön so.

Living Cultur Village.

Damit wir unser Zelt nicht abbauen müssen gehen wir zu Fuss zum Dorf der Zwatis.Eingebettet am Fusse des heiligen Berges Little Bed beherbergt es verschiedene Abteilungen .Ein Bienenkorbhaus für die erste und zweite Frau inklusive Schwiegermutter, Buben und Mädchenhaus bis sechs jährig. Männer -und Frauenhaus ,bis zur Hochzeit separat und ganz wichtig das Bierbrauhaus.Der Kuhgraal ,einer der wichtigsten Orte ist inmitten der Siedlung .Spannend sind die Erzählungen des Swatimannes. Manchmal für europäische Verhältnisse nur schwer nachvollziehbar.So zum Beispiel findet die Hochzeitszeremonie für ein junges Paar in diesem Kuhgehege statt.

 

Im Haupthaus singen und tanzen junge Swatis die Geschichte vom Leben und der Jagt.Voller Eifer und Herzblut sind sie dabei.Sehr eindrückliche Vorführung. 

Anschliessend wandern wir zu den Mantenga Wasserfällen weiter hinten im Tal.Nach den vielen Regenfälle in den letzten Tage bedeutender als sonst.Auf dem Retourweg finden wir zu unserer Überraschung Maracujas am Boden,die nach drei vier Tagen Reifezeit köstlich schmecken.

Nationalmuseum

King Sobhusa II Memorial

 

Der umsichtige und heute noch hochgeachteter König ,der Swaziland1968 von den Briten befreite und in die Unabhängigkeit führte ,war an diesem Ort bis vor kurzem begraben.Vor nicht allzu langer Zeit wurden  seine Überreste in die Berge getragen.

Swaziland heisst seit 2018 eSwatini.Der heutige, polygam und verschwenderisch lebende König Mswati III hat ganz bewusst den Namen geändert um den Verwechslungen mit Switzerland endlich entgegen zu wirken. Das Land hat vor der Kolonialzeit eSwatini ,Land der Swatis geheissen.

Auf dem Weg nordwärts bieten sich kleine Sehenswürdigkeiten an, die wir besuchen.

Mbabane hat sich genauso verändert wie alles und überall.Nur noch knapp erinnern wir uns an den chaotischen Busbahnhof,der jetzt viel sauberer,organisierter und grösser wirkt.

 

 

Sibene Rock

Glasfabrik

Alte Mine

Ein letzter Leckerbissen ist die Fahrt über Piggs  Peaks  zum Zoll in den Bergen.Trotz der nächtlichen Regenfällen ist die Schotterpiste gut befahrbar und bietet tolle Aussichten ins Tal und einer blühenden Natur.Leider  aber auch viele Pinien -und Eukalyptusplantagen ,Bäume die nicht heimisch sind.