Caprivi--Viktoriawaterfalls/Okovango Delta


14.10.-27.10.2022

km 2020

Otavi-Grootfontain-Rundu-Divundu-Kongola-Katima Mulillo-Kasane-Viktoriawaterfalls

Für die letzte Nacht in Windhoek müssen wir unsere Wohnung nach 3 Wochen verlassen und finden ein Zimmer mit grosser Gemeinschaftsküche etwas ausserhalb von der Stadt. Da jetzt alle Formalitäten erledigt sind,können wir das Auto reisefertig machen.Endlich kann es losgehen,obwohl 3 Wochen  für Kauf und Bürokratie rekordverdächtig ist.

 

Mit Respekt und Zuversicht verlassen wir Windhoek Richtung Norden.Etwa drei Tage investieren wir in die Reise ins Caprivi. Hält`s Auto ,welche Gefahren lauern.Vor wenigen Tagen haben wie von einer tödlichen Attacke auf Touristen im Krügerpark erfahren,nicht gerade motivierend. In der Nähe von Otavi machen wir den ersten Halt. Nach einem kurzen Abstecher in die Stadt gilts   ernst. Im Hotelcampingplatz stellen wir unser Dachzelt zum ersten Mal auf.Wir hatten eine kurze Einführung ,jetzt sind wir aber auf uns alleine gestellt.Es klappt überraschend gut und unser Nachtlager ist bereit.Das südliche Afrika bietet für Camper herrvorragende und grosszügige Anlagen.Persönliche Dusche ,WC und Kochgelegenheit gehören oft bei jedem Platz zur Grundausstattung.Wir schlafen herrlich in unserer luftigen Dachsuite .Das Zusammenklappen des Zeltes erweist sich als schwieriger,wir sind irgendwie zu klein. Irgendwann klappt es und wir sind bereit für Etappe zwei nach Grootfontain.Wir erreichen den Supermarkt kurz nach 13.00 Uhr.Zu spät um am Samstag noch Bier und Wein einzukaufen.Bis Montagmorgen ist der Verkauf von Alkohol verboten.Wir fahren bis zu Joes Restcamp , etwas ausserhalb der Stadt. Mit fünf anderen Autos mit Dachzelt sind wir endlich mal in Gesellschaft.

Über eine Kamera im Restaurant kann man das Wasserloch beobachten.Beim Eindunkeln versammeln sich nach und nach verschiedene Tiere.So leise wie möglich machen wir uns zum Beobachtungspunkt auf.Das kleinste Geräusch lässt sie aufhorchen und die Flucht ergreifen.Wir haben dennoch Glück und sehen einige Kudus und Springböcke.

Die Strecke Richtung Caprivi ist schnurrgerade. Rechts und links präsentieren sich kleine Dörfer.Meist drei bis vier Rundhäuser mit Strohdach sind von einem Holzhaag umgeben und bilden eine Gemeinschaft. An der Strasse wird Feuerholz, Strohbündel und manchmal auch Früchte angeboten.Die harte Schale der Orangen ist schwer zu öffnen.Das bräunliche Fruchtfleisch schmeckt erfrischen und ist leicht säuerlich.

 

Rundu ist eine Provinzhauptstadt und  absolut chaotisch. Mit etwas mulmigem Gefühl verlassen wir das Auto um beim Chinesen noch fehlendes Werkzeug ,Lampen und Aufladegeräte zu kaufen.Wir werden beobachtet und gemustert.Wir kaufen auf dem Strassenmarkt Tomaten,Zwiebel und Äpfel ein.Nach und nach fällt auf beiden Seiten  die Skepsis. Beim Verlassen des Marktes winken uns scharenweise Frauen mit ihren Kindern nach.So ganz sind wir noch nicht in Afrika angekommen. Weiter geht’s .Abwechslung bieten Kuh- und Ziegenherden, die von jungen Männern am Strassenrand gehütet werden.Wir brauchen noch eine Schaufel, die wir im Eisenwarengeschäft Divundu finden.Scharen von Leuten an der Kreuzung und vor den Läden und wieder dieses gegenseitige beschnuppern.Das mulmige Gefühl beim Aussteigen des Autos ist immernoch da. Unser ganzes Hab und Gut ist im Auto, das wissen auch die Leute hier.

Am Abend unternehmen wir einen Schiffausflug zu den Nilpferden und den farbigen Vögeln die im Fels nisten. Bei den Popafalls werden wir zum Sonnenuntergang mit einem Aperosäckli  überrascht inkl.Wein und Bier.

Viele Kilometer weiter in Kongola haben wir einen Tipp von Frank (Südamerikaoverlander)erhalten.Das Buschcamp Kazondwe gehört einem Freund und liegt etwas erhöht an einem kleinen Fluss.Von hieraus machen wir zwei Ausflüg Im  NP.Bwabwata informieren wir uns am Eingang über den Zustand der Piste die zum Horseshoe führt.Ja, es hat viele Strecken mit tiefem Sand aber für einen Toyota kein Problem.Wir lassen Luft aus den Pneus und wagen uns ins Abenteuer.Kaum im Park nur noch Sand.Olifant ,unser Auto kurvt und schnaubt und meistert die Herausforderung bravorös.Springböcke,Kudus schwarze Oryxe, zwei Elefanten,Zebras,Nilpferde und viele Paviane sind die Krönung unserer ersten Pirschfahrt.

NP.Mundum ein absolutes Wau-Erlebnis.Während vier Stunden erleben wir am Aussichtspunkt am Fluss ein  Kommen und Gehen von vielen Elefantenherden, dass wir mit zählen nicht mehr mithalten können.Rund um uns warten Elefanten bis sie an der Reihe sind, um an den Fluss zu gehen.Herden überqueren den Fluss und gesellen sich zu den Andern.

 

Leider haben wir versäumt in der Rangerstation  eine Erlaubnis zum Übernachten einzuholen.Bevor es eindunkelt wollen wir aus dem Park sein.Dies gestalltet sich als recht schwierig,denn überall sind Elefanten.Drei massige Bullen kreuzen mehrmals unsern oder wir ihren Weg.Über unsere Anwesenheit sind sie nicht besonderlich erfreut, was sie mit lautem trompeten zu Ausdruck bringen. Immer wieder werden wir zum Anhalten im tiefen Sand gezwungen Felix und Olifant meistern das Anfahren ohne einzusinken. Die Nacht verbringen wir nochmals im Buschcamp.Die Nilpferde haben sich in unsere Nähe verschoben.Wir hören wie sie schnauben und kauen, was sich wie Karottenessen anhört. Auch ein Elefant scheint den Vollmond zu spüren und  oft in der Nacht hören wir seine Laute.

Bevor wir die Grenze zu Botswana passieren ,gönnen wir uns eine  Nacht im wunderschönen Camp am Sambesi. Der Grenzübertritt in Ngoma ist sehr angenehm und dauert nicht mal eine Stunde.Das 30 Tage- Visa ist gratis,fürs Auto inklusive Versicherung und Strassengebühr berappen wir ca Fr.30.- Anstelle von Namdollar bezahlen wir jetzt in Pula .100 Pula ca Fr.13.50. Kaum eingereist begrüssen uns zwei Giraffen am Strassenrand ,ganz nach unserem Gusto.

Es ist heiss ,sehr  heiss.Der Pool von der Kobe Safari Lodge darf auch von den Campern benutzt werden.Herrlich erfrischend,eine Wohltat,wie auch das Apéro-Bier am Cobefluss.

Etwa eine Autostunde von hier sind die Viktoria-Wasserfälle.Wir hätten die Möglichkeit ,vom Hotel aus einen Tagesauslug dorthin zu machen.Wir entscheiden uns aber mit unserm Olifant nach Zimbabwe zu reisen.

Wir lieben Grenzübergänge !!! und einmal mehr ist Geduld die beste Medizin.

Ohhh, Switzerland welcome in Zimbabwe welcome, welcome!!!.Schneller geht’s deswegen trotzdem nicht. Einreise- Visa 30$ pp. Autoeinfuhr inkl Versicherung 60$ = 1 ½ Arbeitsstunden. Auf der Fahrt nach Viktoria dürfen wir einen Elefanten aus nächster Nähe beobachten.

Viktoria lebt ausschliesslich vom Tourismus und die vielen Souvenirverkäufer sind so anhänglich und nervig wie die Moskitos.Kaum hat man einen abgewimmelt, stehen 10 andere da. Alle verkaufen die gleichen Tiere,Schalen, Bestecke,Schmuck ... aus Holz oder Stein.

 

Die Viktoriawasserfälle sind sehr eindrücklich, auch in der jetzigen, trockenen Saison.Es hat weniger Wasser, dafür kommen die imposanten Felswände ,die sonst verborgen bleiben ,zum Vorschein.Der aufsteigende Nebel von den herunter donnernden Wassermassen bring eine angenehme Abkühlung Eigentlich sind die Wasserfälle auf sambischem Boden, aber von  hier besser zu bestaunen.                                                                                                                         

Unsere Reise führt uns zurück nach Namiba und für drei Tage ins Okovangodelta.Kurz nach Divundu beginnt der NP Mahangu,der uns zur Grenze nach Botswana führt.Es ist heiss und staubtrocken Trotzdem sehen wir hinter trockenen Büschen Gnus,Springböcke und Warzenschweine.Im Rückspiegel kann Felix einen Elefanten sehen ,der direkt hinter dem Auto über den Weg geht.

Die Felsmalereien in Tosodilo befinden sich 35 km weg von der Hauptverbindungsstrasse Nord-Süd.Sie hat mehr Löcher als Teer und ist echt schwierig zu fahren.Die Schotterpiste ist im besseren Zustand und führt durch Elefantengebiet .Die Strasse ist voll von Dung. Eine 2 ½ stündige Wanderung führt uns zu den Wandmalereien.Der rasante Aufstieg fordert uns und manchmal bleibt fast die Luft weg.Als Belohnung erlebe wir einen fantastischen Ausblick auf dem Hochplateau.

 

Die sehr gut erhaltenen ,3000 Jahre alten Malereien sind fantastisch,und haben alle ihre Geschichten.Unser Guide erzählt uns Sagen ,die er von seinem Grossvater gehört hat.Ein gelungener Abstecher.Das drohende Gewitter mit den grellen Blitzen ist an uns vorbeigezogen und hat uns nur wenige Regentropfen beschert.

In einer Lodge  am Kovangofluss schnuppern wir für zwei Tage etwas Wildnis.

 

Eine interessante Bootsfahrt  gibt uns einen kleinen Einblick zum riesigen Ausmass des Okovangodeltas.Das mit Papyros und Schilf überwachsene Ufer lässt keine Blicke durch. Ganz nahe sehen wir die Krokodile ins Wasser gleiten.

Nach dem Grenzübergang von Botswana zurück nach Namibia kommen wir nochmals auf einer Pirschfahrt im NP.Mahangu in den Genuss von Wildlife pur.Wir sehen  erneut eine grosse Herde Elefanten ganz nahe ,die uns die Weiterfahrt versperrt.