Nicaragua


 

28.04.2018-05.05.2018

 

Km. 855

 

Somotillo-Chinandega-Leon-Salinas Grande-Somar Beach-Leon-Managua-Granada-Masaya Laguna-Vulkan Masaya-San Jorge-Moyocalpa-Santa Crus-Punta Gorda-Punta Jesus Maria-San Jorge-Penas Blanca

 

 

Nicaragua erreichen wir über eine grosse Brücke.Der Himmel ist schwarz und es blitzt überall.Als erstes müssen wir wieder einmal zur Desinfektion.Zum x-ten Mal wird das Auto besprüht.Zweck und Nutzen hinterfragen wir nicht mehr.Plötzlich ein riesen Knall.Wir haben nicht gemerkt ,dass Jhimba nach vorne gerollt ist und sich mit einem 40Tönner anlegt.Mehrere rote Kratzer und eine zünftige Beule an der Stossstange, zum Glück interessiert sich der Fahrer vor uns überhaupt nicht dafür.Schwein gehabt!!

Ob wir den Einreisestempel dank des Antrags erhalten haben, lässt sich nicht sagen.Wir haben eher das Gefühl,die Frau am Schalter hat sich nicht dafür interessiert.Ohne Regung stempelt sie unsere Pässe.Zur Inspektion unseres Autos müssen wir eine zuständige Person suchen.Es schüttet wie aus Kübeln und überall haben sich riesige Pfützen gebidtet,und unser Auto steht mitten in einer Solchen.Unsere Zeit ist kostbar und wir wollen weiter.Mit unserem Regenschirm begleite ich den Inspektor zum Auto,öffne ihm die Türe. Er schaut schnell rein und will wieder ins Trockene.Mit dem unterschriebenen Zettel geht’s zurück zum Schalter,wo wegen Stromausfall  gar nichts mehr läuft.Die Schlange hinter uns wird immer länger.Nach langem Warten schickt man uns auf die andere Seite der überschwemmten Strasse ,in ein Büro wo es noch Strom gibt.Wir schaffen den Zoll trotz Panne in knapp zwei Stunden ,was schon fast rekordverdächtig ist.

Den Platz den wir zum Übernachten ausgesucht haben steht ebenfalls unter Wasser.Wir ziehen es vor in einem kleinen Hostel in Somotillo zu übernachten.Der Strom ist auch hier ausgefallen,aber bis in einer Stunde soll alles wieder funktionieren.Das Strassenbeizli vis a vis ist der einzige Ort wo es Licht gibt,sie haben ein eigenes Agregat.Wir probieren uns durch das  kulinarische Angebot und alles schmeckt ausgezeichnet.Bei Kerzenschein und Solarlampe sortieren wir Fotos und schreiben an unseren Berichten.Die Stromversorgung klappt erst weit nach Mitternacht wieder.

Es zieht uns ans Meer, an den Somar Beach.Wir wollen in Ruhe das Wochenende abwarten und unsere Weiterreise planen.Die Kravalle letztes Wochenende in der Hauptstadt Managua  waren sehr  heftig .Der Protest richtet sich gegen den Präsidenten. Er will  die Rente um 5 % kürzen, die Rentenabgaben jedoch um  25% erhöhen.Die beiden Tage am Strand sind heiss,nachts kühlt es auf 25 °C ab und wir können einigermassen schlafen.Es hat zwar wieder Demos und Aufstände gegeben,aber in Granada  ist es ruhig ,und so fahren wir los.

Wir brauchen Gas und wollen die Flasche füllen.Aber so einfach geht das hier nicht.Dafür müssen wir zuerst auf der Bank 6 Dollar einbezahlen. Wir stehen ¾ Stunden in der Schlange an.Dem Angestellten genügt die ID nicht, er will den Pass haben.Ab ins Auto und wieder Anstehen.Nun möchte er auch noch die Adresse von zu Hause( CH) haben, und  um das zu schreiben, gestaltet sich äusserst schwierig.Die Zeit drängt, wir müssen noch vor Mittag an die Gasstelle zurück, bevor sie schliessen.Bevor wir bedient werden, müssen wir unser Auto nochmals umparkieren, so , dass der Portier die Fahrerkabine sieht .Bis wir dann die Gasflasche wieder einbauen können , vergehen  wegen des Bürokrieges  (dreifache  Quittung  von Hand geschrieben) nochmals 20Minuten.Gesamtzeitaufwand 2 ½ Stunden!!!Auf unsere Fahrt nach Granade streifen wir Managua ganz kurz.Auch heute haben sich schon wieder Hunderte von Bussen angestaut, welche die Demonstranten in die Stadt bringen.Wir passieren einen Protestmarsch, der noch friedlich läuft.Man winkt uns zu,sind aber doch froh als wir Abstand bekommmen.

Ein nächstes Grossereignis steht an und dafür hat Felix schon länger eine Flasche Campagner kalt gestellt.Kurz vor Granada ist es soweit. Jhimba hat 300,000 Km.auf dem Tacho und das muss gefeiert werden.

Auf dem Rotkreuzplatz in der Stadt treffen wir heute das Paar,mit denen wir Mitte Juni das Auto im Container nach Kolumbien  verschiffen werden.Jhimba freuts, es ist ebenfalls ein Landcruiser.Till und Katrin sind seit zwei Jahren unterwegs und haben im Facebooke gesehen,dass wir jemanden suchen.Total sympatisch, uns freuts auch.Danke euch Beiden, ihr habt schon so vieles in die Wege geleitet.Der abendliche Ausflug zum Kraterrand des Masaya Vulkans ist ein eindrückliches Erlebnis.Noch nie  zuvor haben wir direkt in brodelnde, rotglühende Lava geschaut .Es ist dunkel als wir uns auf den Heimweg machen und an den See zurückkehren.Fussgänger, Velo- und Töfffahrer alle ohne Licht ,keine Strassenbeleuchtung ,die Fahrt ist nervenaufreibend.Wir verabschieden  uns heute von Till und Katrin,denn im Moment geht jeder weiter in eine andere Richtung. Wir treffen uns in Panama wieder.

Via Fähre geht’s auf die kleine Vulkaninsel Omepete.Gleich zwei Vulkane gibt es hier, den Madera und den Conception.Die Überfahrt dauert eine Stunde.Unser Auto steht ganz vorne auf dem Schiff.Ich befürchte bei dem hohen Wellengang,dass es ins  Wasser rutscht.Viele Holzhütten stehen zwischen Bananenpalmen und grossen Bäumen im Schatten.Auf der Strasse fahren Ochsen- oder Kuhkarren.Es gibt fast keinen Verkehr ,eine ganz andere Welt.Wir umfahren die Vulkane und werden von den Leuten skeptisch beobachtet.Beim Einkauf in einem kleinen Dorf sind sie dann  überraschend freundlich und wollen mehr über uns wissen.In Santa Cruz nehmen wir wieder mal einen Autostöppler mit.Ein Aussteiger,der hier hängen geblieben ist.Auffallend  viele junge Tramper sind per Anhalter oder mit den Colectivos unterwegs (Busse).Am Fusse des Vulkans Madera finden wir einen sehr einfachen Platz zum Übernachten.Da es sehr stark windet ,dürfen wir unser Essen in der Küche des Hauses zubereiten.Spät abends knattert ein Töff auf den Platz.Wir glauben kaum wer da ankommt.Es ist Jim der Australier ,den wir vor Wochen an der Grenze zu Belize angetroffen haben.Seine Story wie er den Grenzübertritt beim zweiten Mal gemeistert hat ist spannend.Wir wandern bis zur Finca Magdalena.,dem Ausgangspunkt zur Besteigung des Vulkans Madera.Sechs bis acht Stunden sind uns bei 37 °C zu viel und wir bestaunen ihn lieber von hier aus.Am Tag darauf erfahren wir von Schweizern in Moyocalpa,dass der Weg sehr mühsam und lehmig war, der See oben nichts zum Schwimmen. Wir verbringen noch eine weitere Nacht auf der Insel,geniessen den Pool vom Camp, den Sonnenuntergang am See am Fusse des Vulkans Conception.Ein sehr schöner Abstecher, es hätte sich gelohnet noch etwas länger zu bleiben.

Wir sind froh durften wir Nicaragua während einer Woche bereisen , ohne dass die Unruhen im Land weiter ausgeartet sind.Nicaragua hat uns sehr gut gefallen .Obwohl es eines der ärmsten Länder Zentralamerika ist ,ist es sauberer als anderswo.Hoffen wir für das Land,das sich die Lage wieder beruhigt, der Präsident seine Politik mässigt oder zurücktritt.Es wäre den Einwohnern zu wünschen.