SAMBIA

24.02.2023--04.03.2023

km 1385

Kafue - Lusaka - Kapiri Mphosi - Mpika - Kasama - Mbala - Nakonde

Sambia ist im Moment nur Durchfahrtsland nach Tansania. Genauer werden wir es uns auf dem Rückweg anschauen. Wäre der Computer nicht  kurz vor der Fertigstellung unserer Einreiseformulare ausgestiegen, wäre es ein kurzes ,sehr freundliches Intermezzo gewesen .So zieht sich das Ganze in die Länge.3 Monate Re-Entre-Visum je 45 Dollar, Strassengebühr 17 Dollar, Versicherung Auto 25 Dollar. Sogar das Formular von Interpol ,dass das Auto nicht als gestohlen gemeldet wurde, wird uns ausgehändigt. Mit gut  eineinhalb Stunden Verspätung öffnen sich die Tore nach Sambia. Die als Schotterpiste ausgewiesene Strasse entpuppt sich als  neu geteert .So machts Spass über Land zu fahren. Das Leben spielt sich nahe der Strasse ab und wir erhalten einen  lebendigen Einblick. Frauen wischen den Platz vor ihren Lehmhütten, diskutierende Männer sitzen unter Bäumen ,und Kinder spielen mit selbstgebastelten Drahtautos und Autopneus. Friedlich, idyllisch, eindrücklich. Fast könnte man vergessen, wie hart das Leben hier ist. Etwa 1oo Kilometer fahren wir zu Highway.

Was für eine Hektik ,was für ein Rummel. Wir sind umring von Lastwagen, Reisebussen und Strassenhändler. In einer langgezogen Kurve kommt uns ein lichthupender Truck entgegen und macht Handzeichen langsamer zu fahren. Zu spät!! Ein weiss gekleideter Polizist springt auf die Strasse und weist uns an den Rand. Die Buse kostet 15 Franken für 6 Stundenkilomer zu viel. Er fragt uns ,wohin wir wollen. Felix erzählt ihm ,dass wir ein Kinderheim in Lusaka besuchen wollen und Sambia bereisen werden.Er reduziert die Buse auf 1o Franken und gibt uns  den Fünfliber als Spende fürs Kinderheim zurück.Wau!!

 

Die Strasse steigt stark und wird kurvenreich. Schlimm sind die riesigen Schlaglöcher in der Fahrspur. Halsbrecherisch sind die Lastwagen unterwegs. Die vielen umgekippten Wracks ,zerfetzte  Reifen, sogar herumliegend  Bremsscheiben lassen ungefähr erahnen ,wies hier zu und her geht. Keine Chance die schöne Landschaft zu geniessen. Unser heutiger Reiseplan geht wegen der Verspätung am Zoll nicht auf. Schwarze Wolken  und erste Regentopfen vermiesen uns eine Nacht im Zelt. Wir landen schlussendlich in einer kleinen  lebhaften Lodge im Nirgendwo. Beim Apero gibt es erste Kontakte zu schon etwas angesäuselten Einheimische.Ganz nett ,aber….Die Speisekarte ist wie überall, Poulet, Rind ,Würste vom Grill.Wir kochen uns im Zimmer einen feinen Gemüserisotto.Zum Espresso gibt einen Hefewiibeeri -Zimetschnägg und einen Grappa.Schmeckt fast wie daheim. Relativ früh ist auf dem Parkplatz schon emsiges Teiben.Viele wunderschön gekleidete Leute geben sich ein Stell dich ein. Auch der Whisky!!  ist schon tüchtig mit dabei.

Lusaka, Hauptstadt von Sambia, liegt recht hügelig auf 125o Metern. Geplant ist ein Besuch auf einem Handwerkermarkt von einheimischen Künstlern und  dem samstäglichen Wochenmarkt in einer holländischen Gemeinschaft. Dieser fällt buchstäblich ins Wasser ! und wurden schon gar nicht erst aufgebaut. So sind wir schon früher als gedacht im Kinderheim. Wir bekommen eine kleine Führung durch das kleine Dorf mit 14 Häusern, wo Kinder  jeden Alters am Spielen sind. Da wir keine offizielle  Besucher-Genehmigung vom Ministerium haben, dürfen wir keinen Kontakt zu den Kindern haben. Auch fotografieren ist nicht gestattet .Man organisiert uns einen  der Leiter des Heims. Die ausführlichen  Infos über  die Organisation und das Leben der Kinder ist interessant. Pro Haus leben 12 Kinder mit 2 Ersatz- Müttern einen möglichst  normalen Alltag. Alle besuchen die internen Schulen. Unsere mitgebrachten Spenden werden in ein Buch geschrieben. Wir erhalten eine Quittung und die E-Mailadresse vom Schuldirektor. So haben wir ein relativ gutes Gefühl. Wir müssen uns eine Unterkunft in Lushaka suchen. In iOverlander ist vermerkt, dass man in der Institution auch campieren kann. Das ist nicht mehr möglich. Im Backpacker-Hostel werden wir fündig. Wir dürfen unser Auto im Garten neben einem Guavabaum mit reifen Früchten!!! abstellen und WC und Dusche im Haus  nebenan benützen. Wir treffen Overlander aus Deutschland, einen Griechen  und Sambier ,die uns wertvolle Tipps zur Weiterreise geben.  Es ist so gemütlich  und regenfrei. Wir bleiben 3 Nächte .

Etwa 1ooo Kilometer liegen vor uns .Je tiefer wir in Sambia vorstossen, um so hässlicher werden Wetter und Stassen. Während 3 Tagen kämpfen wir mit Schlaglöchern, Unmengen irrer Lastwagenfahren und Schlammschlachten auf der Strasse. Teilweise schaffen wir 12o Kilometer  und sind nudelfertig. Zum Glück haben wir den Tipp bekommen, nach Mpika auf die alten Strasse abzubiegen. Der Umweg lohnt sich ,praktisch keine Lastwagen und die Strasse ist bis auf wenige Kilometer  gut befahrbar. Für die  direkten 17o Kilometer hätten wir mehr als 7 Stunden gebraucht.

Entlang der tansanischen Grenze  zur Grenzstadt Nakonde dürfen wir endlich Sonne geniessen.Die Landschaft hat sich verändert und auch die Siedlungen entlang der Strasse.Waren es bis jetzt lange Strecken, wo einzelne Häuser alleine  standen, sind jetzt eher Siedlungen von mehreren Strohhütten anzutreffen. Was aber überall gleich ist, es gibt praktisch  keine Abschnitte ohne  Menschen. Entlang der Strasse sind immer Fussgänger unterwegs. Kinder in Schuluniformen,Frauen mit Bürden auf dem Kopf, Männer mit ihren Rinder -oder Ziegenherden.

Impressionen von unseren Unterkünften

Es ist Samstag und wieder regnerisch.Die letzten 3 km zum Zoll sind eine einzige Tragödie.5–6 Autos quetschen sich nebeneinander auf dem, was eine Strasse sein soll. Eine einzige Schlammschlacht. Dreckig erreichen wir den Übergang. Von  Overlandern wird empfohlen einen Assistenten zu engagieren. Dieser weiss genau wie,  wo  und was getan werden muss.Dies erspart uns eine 5 stündige Schikaniererei, erleichtert aber auch unser Börse um einige Dollars. Zum Austempeln der Pässe und zum PCR Test begleitet uns der Guide. Hier müssen wir auch die Gelbfieberimpfung vorweisen. Für die Desinfektion des Autos will man uns $ 15.- abnehmen. Wir verweigern vehement und erklären,dass es bei soviel Dreck keinen Grund gibt für eine Desinfektion. Dann will man das Auto im Innen desinfizieren, es sei wegen Corona. Wir intervenieren erneut  energisch und weigern uns strikt .Wie müssen nicht bezahlen und können gehen. Wir sehen kein einziges Auto das durch die Desinfektion muss .Der Guide übernimmt sämtliche Formalitäten fürs Auto, wir warten derweil am Visumsschalter. Die gleichen Beamten, die für die Ausreise Sambias zuständig waren ,wechseln intern den Schalter und erledigen die Einreise nach Tansania. Überall und für Alles  will man Geld. Nach 2 ½  Stunden ist der Spuk vorbei.