Kolumbien 1


 

18.06-09.07.2018

Km. 2630

Cartagena-Volcano el Totumo-Mirca-St.Marta-Villa Hermosa-Riohacha-Cabo de la Vela-Punta Gallinas-Uribia-Valedupar-Aguachica-Area los Estorages-Aguachica-Bucaramanga-Canyon de Chicamocha-Barichara-Villa de Leyva-Zipaquira-Guatepe-Piedra del Penol-Medellin

 

 

Nach einem gemeinsamen letzten Morgenessen,verlassen wir Zoe unseren Catamaran.Im Schlauchbot werden wir samt dem Gepäck zum Pier gebracht.Vier Tage auf dem Wasser merkt man wenn man wieder festen Boden unter den Füssen hat. Zusammen mit Till und Katrin machen wir uns auf um die ersten Schritte zur Auslösung des Autos in die Wege zu leiten.Den ersten Abend in Cartagena verbringen wir auf dem Platz Trinidad,dem Treffpunkt im Backpacker- viertel. Essenständ,Strassenkünstler,Touristen,

Bettler zieht es jeden Abend hierher.Wir treffen unsere Segelturnfreunde und dürfen von ihren riesigen Portionen Käse-Kartoffel-Fleisch- Gericht probieren.Es schmeckt herrlich.Nocheinmal geniessen wir einen gemeinsamen Abend .Während unsere Männer im Hafenareal den Büromaraton erledigen,schlagen wir Frauen uns mit einer Autoversicherung die Zeit um die Ohren.Das Unsympatischte was uns als Vorzimmerdame passieren konnte,befasst sich mürrisch mit unserem Anliegen.Sie bringt es tatsächlich fertig die ganze Warteschlange vor ihrer Reception zu ignorieren und in aller Ruhe ihre Zähne zu putzen.Nach dreimaligem Nachfragen,ob ich die Police endlich bekomme gibt sie mir gehässig zu verstehen,dass es sehr schwierig sei ein Auto das noch im Hafen steht, zu versichern.Nach weiterem Herumgefuchtel droh ich ihr ein anderes Office aufzusuchen. Warums dann plötzlich doch klappt weiss dieses unmögliche Wesen selber nicht .Auch bei unsern Männer läuft nicht alles ganz rund, einmal fehlt ein Stempel dann die Nummer des Gates.Um 19.oo Uhr fahren sie dann auf den Parkplatz. Geschafft.In der kubanischen Bar Havanna verbringen wir nochmals ein paar Stunden,bevor sich unsere Gruppe am andern Tag in alle Himmelsrichtungen auf den Weg macht,tschüss Segelfreunde.

Wir verlassen Cartagena Richtung Norden.Weit kommen wir nicht unser ersten Stopp machen wir beim Vulkan Totumo.Im kleinen mit Schlamm gefüllten Erdkegel nehmen wir ein Bad .

Weiter geht es in die Berge nach Mirca wo es uns nicht besonders gefällt.Eigentlich ein Wanderparadies aber es ist neblig und kalt.In der Nähe von St.Marta bleiben wir über Nacht um am andern Tag die Stadt zu erkunden.Ein heilloses Durcheinander, die Strassen überfüllt mit Verkaufsständen. Es ist laut und lärmig.Jeder preist seine Waren lauthals an,wenn möglich noch mit Mikrofon. Gleich neben dem NP.Tayrona finden wir am Fluss einen ruhigen Campingplatz.Wir können ausgiebig im Dschungel wandern .Durch Bananenplantagen, offenen Pferdestallungen ,kleinen Hütten schlängelt sich der Weg zum Playa Naranjas.Wild peitschen die Wellen gegen das Ufer und nebelt den Strand ein .Schade wir hätten gerne ein Bad genommen aber ein Verbotsschild vermasselt uns den Spass. So schwimmen wir nach unserer Rückkehr im Fluss.Weiter an der Küste entlang wird es windig und heiss , der Staub flimmert in der Luft.Das Meer ist wild türkisfarbig eindrücklich.Kolumbien ist ein riesiges Land und so sitzen wir auch wieder länger im Auto um vorwärts zu komme.In Riohacha übernachten wir im fast ruhigen und windstillen Innenhof einer Kyteschule.Wir lernen ein junges Paar aus Frankreich kennen, das seit 10 Monaten mit dem Rucksack um die Welt jetet.Gemeinsam mit Kolumbianern sehen wir uns die erste Halbzeit eines  WM-Spiels an.Das Bier fliesst schon am Morgen in Strömen.Nach dem Sieg der Kolumbianer herrschst Feststimmung in der Stadt. Kolumbianische Lebensfreude,laute Musik und Tanzen auf der Strasse.

Wir müssen weiter unser Ziel, Cabo de Vela im Norden.Wir verlassen die geterten Strasse kurz nach Uribia.Eine ganz andere Welt.Uribia ist die grösste Stadt im indigenen Norden,dem Volk der Wayuu.Man sagt , es sei ein spezielles,zurückhaltendes Volk, uns begegnen sie freundlich und aufgeschlossen.Emsiges Treiben, ein heilloses Chaos auf dem Markt,wir sind froh können wir weiter.Überall am Strassenrand verkaufen Händler geschmuggeltes Benzin aus Venezuela zu einem Spottpreis.Wir brauchen Diesel und so können wir uns von den aufdriglichen Händler schützen,die sich nicht selten mitten auf die Strasse stellen.Die Vegetation wir karg,Steppe mit Büschen,viel Staub vom starken Wind.Immerwieder tauchen kleine Hütten auf und Leute die hier wohnen.David von der Kyteschule hat uns die Adresse von seiner Tante gegeben,wir sollen uns bei ihr melden.Diese quartiert uns kurzerhand vis a vis bei einer Familie ein,wo wir windgeschützt vor ihrem Schlaffsaal stehen dürfen.Vor dem Nachtessen machen wir einen kleinen Ausflug zum Azucar,dem Zuckerhut nahe dem Dorf.Steil führt der Weg zur kleinen Madonnafigur ganz oben.Der Sturm fegt uns fast von der Spitze des Berges.Wunderschön die Aussicht auf das Meer und die Wüsste.Für uns heisst es heute früher als sonst Lichter löschen,denn der Schlafsaal mit den 12 Hängematten füllt sich nach und nach. Einer nach dem Andern zieht sich zurück.Das Schlafzimmer hat keine Wände und wir stehen fast mitten drin.

Um 5.30 Uhr läutet der Wecker.Unser Etappen -Ziel ist der nördlichste Punkt von Südamerika.Wir dürfen in einem Autokonvoi mitfahren,was für uns einfacher ist den Weg zu finden.In einem Höllentempo geht es über fast trockene Salzseen, feuchte Schlammfelder und staubige Wüste.Wir sind zwar schnell ,aber für die Landschaft bleibt keine Zeit.Immerwieder sind Schnüre ober Drahtseile über die Strasse gespannt,damit wir anhalten müssen.Gegen Wasser oder Süssigkeiten bekommen wir freie Fahrt.Zweimal bezahlen wir Wegzoll.Den Rest des Tages verbringen wir auf der Halbinsel,die uns sehr an Namibia erinnert.Ein wunderschöner Abstecher zum Punta Gallinas.

Nochmals fahren wir an Uribia vorbei ,wo sich der Abfall rund um die Stadt auftürmt.Vorbei an wieder grünen Hügelketten der Sierra de los  Motilones gehts Richtung Süden.Die Landwirtschaft, Kühe ,Ackerbau fast wie zu Hause.Am Strassenrand kann man sich mit Gemüse, Früchten ,frischen Säfte, Käse und Mangniokfladen eindecken.Was für ein Schlaraffenland gegenüber dem Norden.Nach 7 Stündiger Fahrt erreichen wir Valedepur und übernachten in einem einfachen Hostel,wo wir sogar unsere Wäsche waschen können.Unser Znacht von einer Strassenküche mundet köstlich.Auch die Kolumbianische Küche bietet Leckerbissen. In Aguchica verlassen wir die Ruta 45 und fahren in die Berge in den NP.Los Estorages.Schnell schlängelt sich die Strasse in die Höhe.Immer neue Bergketten tun sich auf.Leider aber auch dunkle Wolkenberge,bis es irgendwann aus Kübeln giesst.Von allen Seiten kommen braune Bäche den Hang herunter die Strasse verwandelt sich in ein reissendes Etwas.Wo sollen wir da  schlafen?Wir kehren um und finden auf einem Lastwagenparkplatz einen trockenen ruhigen Platz.Die Wolken in den Bergen hängen auch noch am andern Tag tief und wir beschliessen direkt zum Canyon del Chicamocha.Die kurvenreiche Fahrt ist anstrengend. kolonnenweise Lastwagen kriechen den Berg hoch.Rauf und runter und wieder rauf.Hoch über dem Canyon mit einer wunderbaren Aussicht geniessen wir den verdienten Feierabend.Autofahren in Kolumbien ist sehr anstrengend und fordert höchste Konzentration.Es wird überholt und, Kurven geschnitten wo wirs für unmöglich halten.Irgend jemand weicht schon aus,es ist halsbrecherisch was hier abgeht.Wir sind heilfroh,die Fahrten  unfallfrei zu überstehen.Landschaftlich ist es eine Augenweide und wir halten öfters an um es zu geniessen.

Barichara ist ein 400  Jahre altes Städtchen und wunderbar restauriert.Die Häuserreihen sind einstöckig und weiss gestrichen.Wir trinken vor der Basilika kolumbianischen Kaffee,der hier an allen Hängen angepflanzt wird.Bei den liebenswürdigen Holländer dürfen wir auf einer naturbelassenen Wiese nächtigen.Die Beiden wohnen seit 8 Jahren hier und stellen ihr Paradies seit kurzem den Overlander zur Verfügung.Danke für eure Gastfreundschaft.Villa de Leyva ist ebenfalls ein schmuckes Dorf wirkt aber viel lebendiger.Leider ist das Wetter hier heute unfreundlich und kalt und wir holen nach langer Zeit unsere warmen Jacken hervor.Santiago und seine Familie geben sich alle Mühe und verwöhnen uns mit heissem Kaffee.Irgendwie hätten wir eine Pause nötig, aber einmal ist es das Wetter,der Lärm, die sanitären Anlagen…die uns weiter treiben.Ein spezieller Ausflug gibt’s nach Zipaquira zur Salzkathedrale,eine von Dreien weltweit.In den Tunnels und Katakomben wo jahrelang Salz abgebaut wurde,hat ein Arbeiter zusammen mit einem Künstler den Leidensweg Christi in 14 Kapellen dargestellt.Im grossen Saal, der von riesigen Kronleuchtern erhellt wird, steht das grösste unterirdische Kreuz.Hier werden Gottesdienste und Konzerte abgehalten.Ein mystischer Ort!Kurz vor Bogota biegen wir auf die Ruta 50 ab die uns Richtung Medellin wieder nördlicher bringt.Wie kann es anders sein, eine der drei Cordilleras (Berketten) ,die durch Kolumbien ziehen , muss dafür überquert werden.Kurvenlastig ,hinauf und hinunter zum Xten Mal.

 

Das Gebiet vom Stausee um Guatepé wollen wir uns als Nächstes ansehen.Auf dem Piedra el Penol,den wir über 700 Stufen ersteigen werden wir mit einer Traumaussicht belohnt..Der Schlafplatz heute ist geschichtsträchtig.An einem See steht die ehemalige Sommervilla vom Drogenbaron Escobar.Wir haben ein ganzes Fussballfeld mit Seeblick für uns ganz alleine.Für zwei Tage wechseln wir in ein Hostelund besuchen die 6 Millionenstadt in der Talsohle. Die Stadt wächst unaufhörlich.Die roten Backsteinbehausungen kleben bis weit hinauf an den Hängen.Eher hässlich am Tag,ein Lichtermeer nachts.In einer Gondelbahn schweben wir über die Stadt und sehen sie aus der Vogelperspektive.Nicht die schönste  Stadt ,aber doch interessant und sehenswert.

 

Villa Pablo Escobar

Medellin