Brasilien 4


22.12.-17.01.2019

km.3375

 

Itaberaba-Lencois+NP.Barreiras-Brasilia-Goias-Barra de Garcas-Chapada+NP.Guimares-Cuiaba-Pocone-Pixama-Porto Jofre-Cuiaba-Coxim-Campo Grande-Corumba

 

Unser nächstes grosses Ziel liegt 1000 km weit weg, die Hauptstadt Brasilia.Es liegt auf dem Weg zum Pantanal und Bolivien.Wie wollen Silvester dort verbringen .Eine Tagesetappe von Salvador entfernt ist der NP.Chapada Diamantina mit vielen Wasserfällen, schönen Wanderungen und dem Städtchen Lencois.Wir sind überrascht,nicht nur weils auf dem Campingplatz soviele Leute hat ,wie wir es schon lange nicht mehr angetroffen haben. Auch das Städtchen überzeugt, farbig ,sauber und wirklich historisch.Am zweiten Tag treffen Tobias und Tina ein und wir verbringen einen schönen 24.Dezember Abend mit Weihnachtsdeko,feinen Vitello Tonnato, Spitzbuben und Basler Leckerli.Danke Tina ,du hast uns Heimat mitgebracht. Der Abschied am nächsten Morgen ist diesmal definitiv.Die Beiden ziehen Richtung Rio weiter.

Der Moro de Pai Jnacio bietet uns nach kurzem Aufstieg ein 360°  Panorama.Unglaubliche Weiten und tiefe Canyons tun sich vor uns auf. Über Schotterpissten gelangen wir zu unzähligen Wasserfällen die im Moment aber nur wenig Wasser haben. Trotzdem sind sie sehenswert.Die Gruta und der Lago Azul sind zwar schön,der Eintrittspreis von 10.—Fr. pro Person für die Besichtigung und dem Bad im erfrischendem Wasser sind aber eindeutig am oberen Limit. Dafür dürfen wir gratis auf dem Parkplatz übernachten.

Die vielen Kilometer bis zur Hauptstadt führen vorbei an grossflächigen Soja-Mais und Zuckerrohrfeldern.Über 400 km Flächen die bis zum Horizont reichen.Was wir auch nicht mehr gewohnt sind,sind die heftigen Regenschauern die sich über uns ergiessen. Das saftige Grün kommt nicht einfach so.

 

BRASILIA

 

Vor 60 Jahren auf dem Reisbrett entworfen und in nur drei Jahren in den Dschungel gebaut.Der damalige Präsident Juscelino Kubitschek,die Architekten Oscar Niemeyer+ Lucio Costa hatten den ehrgeizigen Plan der neuen Hauptstadt von Brasilien.Aus der Vogelperspektive sieht sie wie ein Flugzeug aus. Grosszügig kommt sie daher.12 spurige,schnurrgerade Autobahnen führen direkt zum Minesterio.Riesige Parkanlagen mit architektonischen Leckerbissen mitten drin .Wir erwischen einen nicht ganz optimalen Zeitpunkt,denn am 1. Januar 2019 wird der neue Präsident vereidigt.Viele der Wahrzeichen sind grossräumig abgesperrt,die Stadt wimmelt von Polizei und Militär.

 

Wir bleiben fünf Tage. Unsere Campingnachbarn,die extra aus Sao Paulo, Salvador und Rio angereist sind um zur Einsetzung des neuen Präsidenten Bolsonaro anwesend zu sein, verwöhnen uns. Natürlich tragen alle sein Propagande T-shirt und feiern sich gegenseitig,Hoffen wir für Brasilien,dass sie mit ihrem neuen Oberhaupt diesmal mehr Glück haben. Unsere Silvesterparty fällt buchstäblich ins Wasser, es giesst aus Kübeln.Nichts mit feiern und Party  bei 30°C.

Weiter geht die Reise, wieder viele Kilometer. Brasilien ist riesig,ca.220mal so gross wie die Schweiz.Das historische Städtchen Chapada dos Guimaraes mit dem gleichnamigen NP. liegt auf einem Hochplateau und ist für heute uns Etappenziel. Über grosse Teile schüttet es heftig und wir fahren zum Teil Schritttempo. Als wir die Stadt erreichen kommen uns breite, braune Bäche entgegen .Es graut uns fast den Campingplatz aufzusuchen. Aber wie schon so oft zeigt Petrus Herz und macht die Schleusen zu. Wir können einen regenfreien Abend geniessen .Der nächste Tag strahlend schön benützen wir für den Ausflug an einen Wasserfall und der Caverna Arve Jari mit dem blauen See.Durch Sojafelder und Steppenland geht’s 12km von der Strasse weg.Wir trauen unsern Augen nicht. als vor uns über 30 Wildschweine aus dem Gebüsch flitzen.Auch erfreuen wir uns an einer ganzen Gruppe von Emus, die friedlich in nächster Nähe fressen.Auf dem Weg ins Pantanal müssen wir leider auf die geplanten Wanderungen verzichten.Die Parks sind wegen Regen geschlossen.Wir sind skeptisch,ob wir den Abstecher ins Pantanal wirklich wagen sollen.Dass viele Wasser der letzten zwei Tage hat sicher auch dort seine Spuren hinterlassen.Wir prüfen nochmals die Wetterprognosen und entscheiden doch los zu fahren.

 

PANTANAL

 

210000 qm Kilometer gross erstreckt sich von Brasilien bis nach Paraguay und Bolivien.Es ist das weltgrösste Nassgebiet und bietet über 650 Vogelarten,Jaguars,Ozelotes,Pumas,Tapiers und Rotwild Heimat. In der Regenzeit sind die Strassen oft unpassierbar.

 

Wir haben ein riesiges Glück, einmal mehr. Die Schotterpisten sind nur teilweise aufgeweicht und das Wetter bessert sich zunehmend. Wir verbringen drei regenfreie Tage in einer tollen Umgebung mit einer üppigen Vegetation. Wir wagen uns bis Porto Jofre,verzichten aber auf die Jaguartour. Die Chancen sind eher nichtig ,die Tiere bei dem hohen Wasserstand aufzustöbern .Wir sind trotzdem zufrieden ,mit Allem was wir sehen und erleben dürfen.Auch,dass Jhimba danach ein ausgiebiges Bad braucht, nehmen wir in Kauf.

 

88 Holzbrücken

SÜD PANTANAL

Nach einer Ruhepause im Balenario, wo wir uns im kühlen Nass des Flusses von den 38°C erholen ,steuern wir das südliche Pantanal an.Es ist viel trockener und heisser als der Norden.Wir nehmen uns ein paar Tage Zeit,übernachten an Flüssen und lassen uns am Morgen vom Gezetter der Papageien wecken.Diesmal sind die Vögel dunkelblau.Wir sehen Ameisenbären,die vor uns die Strasse überqueren, den grossen weissen Vogel mit rotem Hals (Tuiuiu),viele Kaimane  in seichten Flüsschen sonnenbaden und Emufamilien.Auch hier sind viele verschiedene Vogelarten heimisch.Wir sind überwälltigt von der Vielfalt der Tiere.Was uns irritert,die vielen Farmen mit tausenden von Kühen,die in diesem einmaligen Naturschutzgebiet angesiedelt sind.Viele Kilometer Stacheldratzäune die den freien Lauf der Wildtiere einschränkt.

Die Temperaturen steigen täglich und am letzten Tag in Brasilien knacken wir die 40°C Grenze.Wir verlassen ein Land in dem uns die Leute mit offenen Armen aufgenommen haben und viel Interesse zeigten an unserer Reise.Die Hilfsbereitschaft war unglaublich,alle wollten nur das Beste für uns.Wir hatten nie das Gefühl,dass es gefärlich ist.Muchos Gracias Brasileros.