Argentinien 4


30.12.2019-09.01.2020

 

Km 1650

Rio Gallegos-Esperanza-El Calafate-El Chalten-Tres Lagos-Gobernador Gregores-Baja Caracoles-Perito Moreno-Los Antiguos

Wir fühlen uns fast schon ein bisschen zu Hause,als wir nach Rio Gallos Richtung Esperanza fahren.Der Unterschied ist riesig.Wo es letztes Mal geschneit hat ,ist jetzt blauer Himmel und die Sonne strahlt.  Von Weitem sehen wir die schneebedeckte Bergkette und erkennen die Türme der Torres del Paine.Fast sommerliche Temperaturen herrschen bei unserem zweiten Besuch in El Calafate. Windstill und türkisfarben der Lago Argentino. Wir machen zwei Tage Pause und feiern hier Neujahr. Draussen kochen und essen,  dies  an Silvester, eine wahre Freude. Darauf mussten wir lange verzichten und geniessen es doppelt. 

Wir wagen uns nochmals nach El Chalten zum Fitz Roy.Die Fahrt bei blauem Himmel lässt uns hoffen,diesmal den markanten Berggipfel zu sehen.Fast wolkenfrei präsentiert sich uns das Bergmassiv. Wir machen erste Fotos. Zu schön wärs gewesen, wenn wir den Sonnenaufgang und die gigantische Kulisse erlebt hätten .Dicke Wolken hängen über dem Dorf und es ist kühl. Wir entscheiden uns für eine Wanderung am Rio de las Vueltas entlang, keine Höchstleistung aber wenigstens Bewegung. Wir bleiben noch einen Tag in El Chalten, das vor 50 Jahren kaum existiert hat .Heute reisen viele Touristen hierher.  Neben den Bretterhäusern schiessen Gästehäuser und Hotels aus dem Boden. Wir wagen uns in die Höhe und erhaschen tatsächlich einen Blick vom Fitz Roy und weiteren spitzigen Gipfeln und Gletschern. Eindrücklich wie er mit seiner Steilwand vor uns thront. Von der Laguna Verde aus geht’s ins Tal.Glücklich,dass es beim zweiten Mal geklappt hat, packen wir zusammen und fahren Richtung Norden.Erneut machen wir Pause auf dem Camping in Tres Lagos .Zu unserer Überraschung sind seit unserem letzten Besuch die Kirschen reif geworden und schmecken köstlich. Obwohl die Temperaturen nicht viel höher sind, ist es Sommer geworden.

Eine lange Strecke im Nichts liegt vor uns. Mit genügend Diesel im Tank geht’s durch riesige Flächen. Guanacos mit ihren Jungen links und rechts der Strasse. Auch vor den Stacheldrahtzäunen, welche für viele Tiere zur

Todesfalle wird. Oft bleiben sie beim Überspringen darin hängen und verenden elend .Schreckliche Bilder.

 

Bei unserem eigentlichen Tagesziel Bajo Caracoles mit 15 Einwohnern ,erleben wir eine Überraschung. Der Coco Camping ist verwahrlost und vermüllt, der Platz beim Centro de Salut nicht verfügbar. Die „Dame“ an der Hotelreception eine unmögliche Person. Müde und frustriert fahren weiter ins Ungewisse . Einmal mehr ist das Glück mit uns. Nach 50 km finden wir einen Bauernhof am Fluss. Das  liebenswürdige ,ältere Ehepaar lässt uns bei ihnen auf der Weide mit Kühen und Schafen übernachten. Schon am Morgen haben wir bei einem Haus angehalten und nach Diesel gefragt. Für die 40 Liter wollte der Strassenbauer kein Geld…

28  km von unserem Schlafplatz entfernt sind die Cuevas de los Manos.Die Malereien in den Höhlen sollen bis zu 8000 Jahre alt sein.Wir durchqueren einen Canyon und sind fasziniert von der Salzlagune, der grünen Wiese mit den vielen Tiere. Die Freude über die von der UNESCO geschützten Malereien hält sich in Grenzen. 

Über Perito Moreno nach Los Antiguos am Lago Buenos Aires.Ein Sturm fegt über den See,die Wellen mit weisen Hauben überschlagen sich .Im Dorf, der Kirschenregion Argentiniens ist übers Wochenende Kirschenfest.Wie bei der Kälte die Kirschen reif und süss werden, ist uns ein Rätsel .Überrascht sind wir auch von den vielen Schweizern die hier sind. Wir treffen auf Bekannte von Puerto Natales und lernen neue Overlander kennen.Die Campingplätze füllen sich.Wir ziehen vor dem Fest weiter .30`000 Besucher in einem Dorf von 2000 Einwohnern ist uns zu viel Rummel .Auch befürchten wir schlaflose, lärmige,  rauchgeschwängerte Nächte. Die Argentinier sind Weltmeister in stundenlangem Grillieren.