ARGENTINIEN/CHILE

Entlang vom  tiefblauen, reissenden Rio Futaleyfu führt die Strasse zum gleichnamigen Städtchen.Kurz davor entdecken wir einen Rastplatz unten am Fluss,wo wir direkt am Wasser stehen können.Der glasklare, natürliche Pool braucht Überwindung zum Schwimmen.Er ist eiskalt,brrr.Tagsüber stark benutzt, sind wir abends alleine in diesem Paradies .Obwohl wir es hier noch länger aushalten würden, machen wir uns auf den Weg.

Tanja und Rainer sind in der Nähe.Ohne abgemacht zu haben, treffen wir sie tatsächlich auf dem Dorfplatz, Free WiFi sie Dank. Wir verabreden uns mit ihnen in Esquel ,nach der Grenze in Argentinien. Leider klappt es nicht ganz wie gewünscht. Wir fahren alleine in den NP.Alerces.  Eine einzige Sekoyatanne ! gibt dem Park den Namen .Unsere Erwartungen werden nicht erfüllt. Wegen der starken Winde!?sind die meisten Wanderwege gesperrt,so auch der Camino zum Gletscher.Auf den wenigen Wegen die offen sind, «spazieren»wir im Gänsemarsch ,nicht ganz unser Ding. Das Beste am Ganzen ist der exklusive Schlafplatz mit Sicht auf See und Fluss mit dem kristallklaren Wasser zum Nulltarif.Der dichte Verkehr im Park,eine einzige staubige Strasse führt hindurch,zeigt die Beliebtheit der Gegend und das noch immer Sommerferien sind.

Fünf Tage bleiben wir in Bariloche.Wir erkunden die argentinische Schweiz.Auf dem Cerro Ottohaben wir das Gefühl zuhause  auf dem Schilthorn zu sein.Ein Bernhardiner mit Schnapsfass zur Begrüssung,ein Drehrestaurant und asiatische Touristen. Barriloche ist auch Hochburg von Schokoladefabriken. Grosse Auslagen in den Schaufenstern,Kreationen in allen Farben haben wir hier so nicht erwartet.      

Die Vermarktung der Colonia Suiza am Lago Perito Moreno ist übertrieben und wirkt wie ein Vergnügungspark ,Hamburger-Grillstände ,Biergarten, Party und Fun.Nur die drei kleinen Häuschen im angeblichen Museum sind Zeugen der Einwandersiedlung vor hundert Jahren. Einen Eindruck bekommen wir am Cerro Cathedral von der hiesigen Skiarena. Jetzt total verschlafen, boomt hier der Wintersport x Skilifte kleben an den Hängen.

Entlang der Ruta 7 Lagos geht’s weiter norwärts.Wunderschön, aber viel Verkehr.Sobald eine Stelle zu den Seen zugäglich ist ,stehen Zelte,laute Musik und es wird gegrillt. Jeder Ausflug wird zur Party.Gesitteter geht es auf dem Platz am Fluss zu ,obwohl sehr gut besetzt, ist Ruhe auf dem Platz und angenehm zum Schlafen.Wir fühlen uns wie im Pfadilager.Wir schwimmen in der Lagune, holen Wasser zum Waschen und machen Feuer.

 

Im NP. Lanin mit dem schneebedeckten Vulkan bewundern wir die speziellen El Pewe im Araucanergebiet. Ganze Wälder mit diesen Giganten und ihren speziellen «Nadeln». Mitten in der Pampa dann der Grenzübergang. Ein letztes Mal reisen wir in Chile ein.

Je näher wir nach Villarrica kommen gibt es Stau und leider auch Regen.Wir nutzen den regnerischen Tag für eine Besuch in einer Schreinerei.Tobias ,unser Reisefreund aus der Schweiz, hat hier ein Jahr gearbeitet und wir überbringen seine Grüsse.  

 Das Museum der Mapucheindianer zeigt das ehemalige Leben der Nativos.

Villarrica ist umgeben von Vulkanen.Vorbei am Llaima sehen wir den Lonquimay und steigen hoch zum Kraterrand des Navidad. Eine Wanderung im schwarzen Lavasand und Gröll hat etwas Spezielles.Die steilen, letzten 40 Höhenmeter fordern uns.Drei Schritte vorwärts, mindestens einer zurück. Als Belohnung dafür der Blick ins Kraterinnere und eine fantastische Aussicht auf die andern Vulkane.

Wir wollen nochmals an die Pazifikküste.Dafür überqueren wir eine Hügelkette und finden uns mitten in der Holzindustrie.Kilometerweit ist  alles kahl geschlagen, teils mit Jungpflanzen aufgeforstet.Riesige Holzlager mit Tannen- und Eucalyptusstämmen. Keine Rücksicht auf die Natur. Wie viele Leute aber davon leben, wird uns bewusst, als wir zu Arbeitsschluss an einer Fabrik vorbeifahren.Eine Schlange von Bussen fährt aus dem Werkhof.In der Nähe von Constitution verbringen wir die Nacht auf einem Surfercamp und sehen dem Spektakel der mutigen Surfern zu.Genauso interessant ist das Treiben am Pier mit den Fischerbooten.Fast im 10 Minuten Takt werden die Boote aus dem Wasser gehievt, begleitet von einem Schwarm Möven.Unser Vorhaben in einer der Fischbeizen im Hafen zu essen, wird vom penetranten Geruch verhindert.

Ein letzter Höhepunkt an der Küste ist die schwarze Düne von Putu.Ein geschäftstüchtiger Bauer verlangt mit breitem Grinsen Strassenzoll für die Durchfahrt, bevor er das Tor öffnet. Wir brechen den Ausfug leider nach kurzer Zeit ab.Vom Meer her kommt ein heftiger Wind auf.Der Sand sticht wie Nadeln und wir können kaum noch Etwas sehen. Bevor wir ganz parniert sind, kehren wir zum Auto zurück. Chile zeigt sich zum Abschluss unserer vielen Besuche nochmals von seiner schönsten Seite.Blaue Lagunen und farbige Bergformationen. 4000 km lang 200 km breit ,ein Land so abwechslungsreich und vielfälltig.  Sand ,Wüste, Seen, Vulkane, Gletscher und Urwald .Ein grossartiges Land mit grossartigen Menschen.