Oregon


 

02.09.-17.09.17

 

Km.1700

 

Portland-Astoria-Long Beach-Astoria-Seaside-Cannon Beach-Seaside-Astoria-Manzanita-Pacific City-Lincoln City-Florance-Reedsport-Elkton-Diamond Lake-Crater Lake-Klamath Falls-Lakeview

 

 

Beim zweiten Anlauf nach Portland zu kommen ist der Stau nicht ganz so gross wie am Vortag.Wahrscheinlich sind die vielen Wochenendurlauber mit ihren riesigen WoMos am Meer angekommen.Wir erreichen gegen Mittag die Stadt.Es ist wunderbar warm.Viele Leute geniessen den grossen Park oder schlendern durch den Saturday Market.Neben den vielen Verkaufsständen von Hobbykünstlern ist der Foodcorner der Anziehungspunkt schlechthin.Es duftet nach allerlei Gewürzen und Gerichten aus aller Welt.Auch wir probieren verschiedene Sachen.

 

Portland ist bekannt für seine 70ig kleinen Brauereien.Einen Menschenauflauf gibt es vor der Voodoo-Donatsbackery.Alle wollen eine der verückten Variationen in knalligen Farben probieren.Überall in der Stadt liegen die pinkfarbenen Packungen herum.Wir erkunden die Stadt und finden die wahrscheinlich schrägste Beiz mit dem günstigsten Bier! und bleiben hängen.Portland ist lebendig,trendig,lebensfroh aber auch Ort für sehr viele Obdachlose.Die ganze Stadt ist voll von Bettlern,Randständigen die überall,auch nachts herumliegen und schlafen.Es macht nachdenklich und betroffen!Auf der einen Seite der verschwenderische Konsum andererseits dieses Elend.Da wir mitten in der Stadt auf einem Parkplatz schlafen,haben wir uns nicht die ruhigste Bleibe ausgesucht,aber irgendwann schlafen wir ein.

 

Bevors weitergeht lassen wir uns in einem der vielen Kaffees ein spezielles Gebräu mischen.Die vielen Fragen wie der Kaffee sein soll,welche Sorte,wie stark…Eigentlich wollten wir nur einen Kaffee.Er schmeckt gut aber nicht umwerfender als zu hause.Was wieder erstaunt,mit welcher Hingabe und Pation die Leute ihren Job ausüben und nie ungeduldig wirken.

 

 

Kurz nach Portland läuft auf dem Highway nichts mehr, deshalb geht die Fahrt ans Meer meist über Land.Das TomTom umfährt jeden Stau und so kommen wir durch Dörfer,die noch nie ein CH-Nummernschild gesehen haben.Auch sonst ist es zwischendurch etwas eigenartig, denn es gibt ganz komische aber eindeutige Schilder am Strassenrand(Galgen und Stricke/Pistolen und Revolver!?).Nach einer kurvenreichen Strecke landen wir irgendwo wieder auf der Hauptstrasse .

 

 

Wir freuen uns auf die Küstenstrasse von Astoria bis nach Florence.Es soll eine sehr schöne Strecke sein.Eigentlich wollten wir durch Astoria durchfahren aber irgendwann hat uns das

Meer und die riesigen Tanker angezogen.Wir gehen der Waterfront nach und landen in den alten Piers,die in der Zwischenzeit zu trendigen Lokals,Brauereien und allerlei Sonstigem umfunktioniert wurden.Immerwieder hören wir Seelöwen brüllen,können sie aber nirgendes entdecken.In der Hafenkneipe gibt es einen Plexiglasboden wo man die Tiere sehen kann.Dick und fleischig liegen fünf Kolosse auf der Holzpfahlkonsruktion nur wenig über dem Meeresspiegel.Wir sitzen auf der Veranda und sehen den vorbeifahrenden Schiffen zu.

 

Über eine gigantische Brücke fahren wir zum Long Beach,wo wir im National Forest übernachten.Das Wetter hat sich über Nacht geändert.Dichter Nebel hängt über der Küste und peitscht hohe Wellen gegen die Felsen.Wir halten an zwei Aussichtspunken an und werden fast weggefegt.Sehen tun wir nichts.Beim Cannon Beach beschliessen wir umzukehren und abzuwarten bis sich das Wetter ändert oder wir fahren zuerst nach Bend,Mt.Hood,Sisters und Paulina Lake.Dieses Vorhaben scheitert aber an der prekären Luftsituation in und um Bend,wegen der vielen Waldbrände.

 

 

So haben wir Zeit den anstehenden Ölwechsel zu machen.Wir haben vor Kurzem entdeckt,dass an der vorderen Lenkkugel am Auto übermässig viel Fett ist und wollen dies abklären.Nach fünf Reparaturwerkstätten finden wir einen Mech der das machen kann.Der Dichtungsring hat sich verschoben und muss ersetzt werden.Aber…verry busy…. erst nach dem Wochenende.!!!So sitzen wir wegen Wetter,Waldbränden und nun auch noch wegen Jhimba fest.So kommen wir ganz überraschend zu Zeit,Karten  schreiben,Auto putzen Homepage nachtragen und gut kochen.Mit der antiken Dieselbahn fahren wir dem Meer entlang,gehen zur Seelöwenkolonie im Hafen,pflücken wieder einmal Brombeeren erfreuen uns an einer Oldtimerausstellung in Seaside und bestellen Visitenkarten.Am Montag pünktlich um 10 Uhr stehen wir vor der Garage.El Jefe beginnt mit Ausreden wie schwer es sei und wie lange es dauert.Bald merken wir ,dass keine Ersatzteile hier sind.Wir sollen um 17.00 Uhr vorbeikommen, aber er könne nichts versprechen.Zu Fuss steigen wir auf einen Hügel mit Aussichtsturm.Der Mann den wir nach dem Weg gefragt haben,konnte kaum glauben,dass wir zu Fuss hinauf wollen.Es gehe mindestens eine Stunde und nur bergauf und schüttelt den Kopf.Von der Aussichtsplattform des Turmes geniessen wir eine Traumweitsicht.Wir sehen das unten auf dem Parkplatz einige Velofahrer ankommen und sehen ein T-Shirt mit Schweizerkreuz.Das müssen wir uns genauer ansehen.Die Gümmeler sind alle von Portland,sind aber vor zwei Jahren von Basel über den Gotthard nach Mailand gefahren,wo sie die T-Shirt erworben haben.Bei dieser Gelegenheit lernen wir auch Anni und Leo kennen,die bereits mit den Velofahrern im Gespräch sind.Auch ihnen ist das Schweizerkreuz aufgefallen.Ein lustiges Trüppchen hat sich gebildet und lenkt uns vom Auto ab.Wir unterhalten uns noch längere Zeit mit dem liebenswürdigen Paar aus Andeer,das auch schon seit neun Wochen unterwegs ist.Nach dem wir uns von den Beiden verabschiedet haben,beschliessen wir in der Garage vorbeizugehen ob sich etwas getan hat.Jhimba steht immernoch am selben Ort und El Jefe windet sich wieder mit Ausreden.Morgen um 10 sollen die Ersatzteile hier sein.Wir nehmen unser Auto mit,damit wir nicht noch im Hotel übernachten müssen.Tags darauf um 10 Uhr sind die Ersatzteile immer noch nicht da aber sie sollen auf dem Weg sein.Nochmals 7 Std.um die Ohren  schlagen,dabei kennen wir Astoria bald auswendig und Astoria uns.Um 17 Uhr steht Jhimba tatsächlich abholbereit vor der Garage El Jefe ist betupft nachdem Felix ihn gefragt hat warum er die Ringe nicht schon am Donnerstag bestellt habe.Was sich dann warscheinlich auf die Rechnung ausgewirkt hat.

 

Entlang der Küste entspannen sich unsere Magennerven und es kommt langsam wieder Abenteuerfeeling auf.Viele schöne Buchten und Abschnitte wo wir sogar Wale beobachten können.“isch da wörkli wohr,fragt mich Kurt der sein Auto  neben uns parkiert hat.Er kann es kaum glauben,ein Schweizernummerschild zu sehen.Er hat seinen Camper in Kalifornien eingelöst,den Uri Stier und das Berner Wappen sehen wir erst als sie wegfahren.Nach einer Stunde Schwatz müssen wir weiter.Wir hören von einander,sicher!und verschenken eine unserer druckfrischen Visitenkarten.Irgendwo am Strand lassen wir uns von Sonne und Meerwasser berauschen,zum Baden ist es zu kalt.Bei Florence machen wir halt und schauen uns das Städtchen an und kaufen Gemüse beim Mexikaner.

Unser Weg geht nach Reedsport ins Landesinnere.In Bend /Sisters haben wir eine Einladung bekommen und diese würden wir gerne einlösen.Aus dem Radio erfahren wir von erneuten Waldbränden in Bend und entscheiden uns,diese Destination entgültig zu streichen.Während ca.20 km werden wir von Patroullienfahrzeugen durch den Wald geführt.So werden Diamant Lake und Crater Lake zu unserem nächsten Ziel.Unsere Nacht wollen wir auf einem Berg verbringen,wo man eine 360°Rundsicht geniesst.Eine wirkliche Traumaussicht erwartet uns.Wir klettern auf Felsen und sehen wie sich dicker Rauch über den Crater NP.befindet.Warm eingepackt bestaunen wir den klaren Sternenhimmel,als plötzlich ein anderes Auto um die Kurve carsht.Mit einem normalen Pw!sind sie über diese Strasse bergaufgekommen.Die Beiden verkriechen sich im Auto,das wars.Der Morgen ist mit 3°C sehr kalt,aber wir sind ja hart im Nehmen.Nach einem heissen Kaffee packen wir zügig zusammen und sehen uns die beiden Seen aus der Nähe an.

Auf dem Weg zum Crater Lake fallen uns die vielen Velofahrer auf.Ride the Rime,heisst dieser Veloevent(Fahrt um den Vulkankrater).Im Infocenter sehen wir uns den Film über die Entstehung des Kraters an und sind faszieniert.Nach einem Ausbruch vor 7500 Jahren ist der ganze Berg insich zusammengestürzt.Über Jahre ist darin ein See entstanden,der weder Zu noch Abfluss hat und an der tiefsten Stelle 600 Meter misst.Das unglaubliche Blau fastsiniert die Besucher,wir müssen uns aber mit einem grauen See begnügen wegen des bedeckten Himmels.Es ist trotzdem ein unglaublicher Ort.