British Columbia und Yukon


06.08.-11.08.17

Km.1250

Dawson Creek-Fort St.John-Pink Mountain-Prophet River-Fort Nelson-Summit Pass/Lake-Muncho Lake-Liardi Hotsprings-Coal River-//Watson Lake Yukon//

 

Wir kommen in die Provinz British Columbia und stellen zum vierten Mal die Zeit um.Die Differenz zur Schweiz ist jetzt 9Std.Der Kontakt mit der Familie wird immer schwieriger da Internet und Wifi selten werden.

 

Unser Auto ist staubig und hat eine Wäsche nötig.Kurz vor Dawson Creek finden wir eine Waschstrasse. Blitzblank fahren wir in die Stadt in die Touristeninfo und machen uns schlau über den weltberühmten Alaska Highway,der dieses Jahr 75 Jahre alt wird.1942 beschliessen die USA und Kanada den Bau einer verbindenden Militärstrasse .11ooo Männer beginnen in Dawson Creek mit dem Bau.Zur gleichen Zeit startet 2ooo Meilen entfernt, in Alaska, ein Gegentruppe.Unter widerlichsten Umständen,Wetter und Klima bedingt,schaffen es die Mannschaften in Rekordzeit von etwas mehr als 8 Monaten die Strasse von 2ooo km fertig zu stellen.Die Militärstrasse wird Jahrzehnte nach Fertigstellung der Öffentlichkeit frei gegeben und in Alaska Highway umbenannt .Da wir einmal mehr von den kanadischen Mücken genossen wurden,cremen wir uns auf dem Parkplatz ein.“Esch jo mega cool en Aargauer“.Jacky rennt auf uns zu und begrüsst uns in Bärndütsch.Sie führt mit ihrem Mann Sandro eine kleine Bäckerei direkt neben der Info.Bei einem Kafi erzählen sie von ihrer Auswanderung.Wir kaufen Brot und Nussgipfel als wären wir am verhungern.Gerne wären wir noch länger geblieben aber sie müssen arbeiten und wir weiter.Bevor wir abfahren nehmen wir einen grossen Biss ,endlich wiedereinmal ein knuspriges Brot.   Bei Km 0 des Highway machen wir ein Foto ,sicher ein Muss.Schliesslich werden wir der Strasse für Tage folgen.

 

 

 

 

Anfänglich fahren wir 10 km auf dem alten AlaskaHighway und überqueren eine uralte ,imposante Holzbrücke,bevor es auf der erneuerten Strecke weitergeht.Immer öfters gehen Strassen links und rechts weg zu den Ölbohrplätzen.Die riesigen Trucks bringen nebst Öl im Tank  jedesmal auch Dreck auf die Fahrbahn.Der Himmel verdunkelt sich langsam und es beginnt zu regnen.Eine braune Sauce liegt auf der Fahrbahn und Jhimba wechselt sein frisches Weiss in ein schmutziges Braun.Die Wäscherei am Morgen hätten wir uns sparen können.Wir werden von vielen Lastern gekreuzt oder überholt und jeder spritzt noch mehr Dreck .Danke!!Mit dem Regen und  Nebel wird die Fahrt mühsamer  und eintöniger.Die Strasse schlängelt sich kilometerweit durch eine Waldschneise.Auch die Tiere scheinen heute keine Lust zu haben,sich zu zeigen.Alle 3o-4o km tauchen grosse Containersiedlungen auf,in denen die Arbeiter der Ölgesellschaften ihr Dasein fristen.Die Bezahlung muss gut sein ,sonst wäre es undenkbar.

Irgendwann lichtet sich der Nebel und die Sonne kommt zum Vorschein.An einem kleinen See waschen wir wenigstens die Hintertüre damit wir beim Einsteigen einigermassen sauber bleiben.Jhimba sieht aus wie ein Ferkel das sich gesuhlt hat.Leider haben wir vergessen ein Foto zu machen. Wir verbringen einen sonnigen Abend und eine angenehm wärmere Nacht.Eigentlich hatten  wir ein gutes Timing mit dem schlechten Wetter.Bei Fort Nelson wechseln wir die Richtung und  fahren jetzt westwärts.Die Gegend wird immer schöner .Viele Flüsse und Seen wechseln sich ab und natürlich Wald  , Wald ….Wir erreichen den Summit Pass .Eine einmalige Kulisse präsentiert sich uns .Wir müssen anhalten und die Farben von Seen,Bergen und kargen Weiden auf uns wirken lassen .Fast kitschig sind die Caribous und Langhornschafe am Stassenrand.Natürlich wird alles fotografisch  festgehalten. Wir müssen es richtig aufsaugen.Des  Öfteren müssen wir anhalten,weil sich Bergziegen, Rehe und wilde Esel auf der Fahrbahn tummeln. Welch ein Unterschied zu gestern.Wir nähern uns den Hot Springs im  Liard Park.Durch einen wunderschönen Wald laufen wir auf einem Holzweg zum Bad.Eingebettet inmitten von Baumstrünken,vermoderten Stämmen und Farn sprudelt das Wasser mit über 6o Grad aus dem Boden.Wir geniessen das Bad etwas weiter weg,(zu heiss) und lassen uns im Wasser treiben. Einmalig romantisch.

 

 

 

Am nächsten Morgen erleben wir nochmals  Wildlife on the Road.Schon am Tag zuvor haben wir am Strassenrand kahle Stellen gesehen. Jetzt liegen Bisonbullen da und geniessen die Morgensonne.Weiter vorn sehen wir eine ganze Herde am Grasen .Von ganz nahe erleben wir wie sie fressen und hören ihr Brummeln.  Nicht genug ,erspäht Felix 2 Schwarzbären. Was für ein Start in den Tag.Wenn das so weiter geht kommen wir nie nach Alaska!!!!!Ja das mit Alaska ist so eine Sache .Wir sind am Überlegen wie weit wir in den Norden wollen.Alaska eher nein ,Yukon wie weit?Die zusätzlichen sicher 25oo km  oder mehr  machen uns unschlüssig.Wir haben noch etwas Zeit ,noch liegen 5oo km bis Dawson Lake vor uns.Der Weg in die erste Stadt in Yukon ist zwar schön aber waldlastig.Mal schlängelt sich die Strasse bergauf manchmal liegt sie schnurgerade vor uns.Die wenigen Seen sind die einzige Abwechslung.

 

 

 

Auf der mit Fahnen beflaggten Strasse fahren wir in Dawson Lake ein.994 km Alaska Highway liegen hinter uns.Wir wollen heute noch bis zu 1ooo km Marke fahren,werden aber beim Sign Post Forest aufgehalten. Ein Öllaster ist auf der Strecke nach Norden umgekippt und die Strasse ist für Stunden gesperrt.(Withe Horse 45o km).Der Sign Post Forest ist ein Stangenwald mit  Schildern.Ein Soldat hat aus Heimweh während dem Bau des Highways die Ortstafel seiner Heimat aufgehängt.Viele Reisende sind gefolgt und  verewigten sich hier. Inzwischen sind über 83 ooo !!!Schilder zu lesen und es werden jeden Tag mehr.Zum Abschied vor 3 Monaten hat uns unsere Kollegin Anita eine Blechtafel mit einem VW darauf geschenkt.Diese haben wir ohne genaue Bestimmung  eingepackt.Dies ist der passende Ort ,sie aufzuhängen.Wir schreiben unsere Namen und Datum darauf und nageln sie an und machen Fotos um sie Anita zu schicken.Wir freuen uns ,dass wir einen so speziellen Platz gefunden haben.Unser Entscheid Yukon ja oder nein steht immer noch an.Wieder einmal muss ausgelost werden. Kopf oder Zahl??!!Am nächsten Morgen fahren wir zur 1ooo km Marke ,können sie aber nicht finden.Wahrscheinlich hängt sie auch schon im Schilderwald.Irgendwie zieht es mich nochmals zu unserer Tafel,halten einen Moment inne bevor wir endgültig Richtung Süden fahren!Wir sollen  2 Tage später erfahren,dass  Anita überraschend verstorben ist. Unfassbar!         

 

Vor uns liegen über 1ooo km bis Vancouver,die wir in 3-4 Etappen auf dem Cassiar Hgw  zurücklegen möchten.

 

Ein Tag in Yukon