Brasilien 2


km.6591

06.04.2022 - 30.06.2022

SALVADOR DE BAHIA

Es ist das dritte Mal,dass wir Salvador besuchen.Vor einigen Jahren waren wir an Weihnachten hier.Damals am 24.Dezember war bis auf ein Restaurant alles geschlossen.Der Preis für das Weihnachtessen war horrend.Schlussendlich sind wir auf der Tankstelle gelandet.Unser Festmenue war ein Teller mit asiatischem Reis und Gemüse,was sehr lecker war.

 Die erste Nacht verbringen wir ausserhalb von Salvador auf einem Campingplatz,der zu unserer Überraschung fast voll ist. Ein Overlander aus Spanien hat sich diesen Platz ausgesucht.Der Campingplatzbesitzer kann sich an unser Auto erinnern.Vor drei Jahren waren wir mit Tobias hier und haben Fondue gegessen.

 

Salvador ist hauptsächlich von Schwarzen besiedelt.Ihre Vorfahren wurden zu Millionen hierher verschleppt.Auch heute noch prägen sie das Leben.Überall hört man Trommeln.Die Märkte sind farbenfroh.Es gibt Strassenküchen an jeder Ecke.Die Frauen tragen riesengrosse weisse Trachten.Ihr Lachen dringt durch die Gassen.

Ein ganz besonderer Leckerbissen erleben wir in einer der vielen Gassen.Eine Rhythmusgruppe von Frauen mit ihren zwei stimmgewaltigen Sängerinnen geben  ein Konzert.Hühnerhauteffekt.

Von den vielen Kirchen besuchen wir zwei.Der enorme Prunk und die verschwenderischen Ornamente aus Gold erdrücken uns fast.Es gibt zu denken,wenn man die vielen Obdachlosen in den Gassen vor der Kirche sieht.

Im Fastnachtsmuseum machen wir unter Anleitung einer eleganten Tänzerin erste Sambaschritte.Welch Unterschied zu den einheimischen die den Rhythmus im Blut haben und uns Gschtabis ist ein Lacher wert.

Die Altstadt und das Hafengebiet werden durch einen Lift und zwei Standseilbahnen erschlossen.Für 30 Rappen kann man rauf und runter fahren.Im Hafen informieren  wir uns über die Verschiffung mit dem Auto auf die andere Seite der Bucht.Das erspart uns 200 km Fahrt.Stündlich ab fünf Uhr früh geht die Fähre.Wir schlendern anschliessend durch den angrenzenden Markt.Dieser übertrifft alles bisher Gesehene.Die Mengen von allen denkbaren Waren sind gigantisch.

 

Auch kulinarisch bietet Salvador einiges und ist für uns eines der besten in Brasilien.Auch hier spürt man den Einfluss aus Afrika.Herrliche Geschmäcker und Gewürze.

 

Petrus meints gut mit uns während wir tagsüber fast trocken unterwegs sind,gibt’s  nachts  heftige Gewitter und Regenschauer.

Nach 4 Tagen verlassen wir die tolle Stadt mit der Fähre  Richtung Süden.Es ist feuchtheiss.Die Vegetation  ist sehr üppig,wunderbare Wälder entlang der Strasse.Nach einem Stopp im einem maleischen Fischerdorf geht’s weiter nach Ileus.Am palmengesäumten Strand  machen wir lange Spaziergänge.Die Stadt bietet ausser einer Kathedrale mit Aussichtspunkt nichts Spektakuläres. Wir lassen es uns in einer Pousada mit Pool direkt am Meer gut gehen und essen wieder ein Mal  japanisch.

So oft es möglich ist, fahren wir der Küste entlang oder machen Abstecher an versteckte Stände.Wir durchqueren Dörfer mit kleinen Häuschen und bewirtschafteten Gärten.Viele Leute hier sind Selbstversorger ,manchmal mit Hühnern  und /oder einer Kuh.

 

Die Campingplätze ,die wir finden ,ist jeder Einzelne eine Geschichte wert.Von einmalig schön am Meer gelegen , eigenartig,verwahrlost  oder gar nicht auffindbar ist alles dabei.Jeden Tag ist es eine Überraschung wo es uns hintreibt.Wir finden immer einen Platz,oft sind wir alleine.So selten die Begegnungen geworden sind,  sie sind herzlich. Die Pandemie ist spürbar und die Reisesaison ist  auch vorbei. Von 2 ältere Brasilianer in ihrem kleinen VW-Camper werden wir mit Käse und Wurst  verwöhnt.Sie freuen sich wie wir über Gesellschaft.Ein anderes Mal schenkt uns ein Bauer 6 Ananas direkt vom Feld. Es ist Erntezeit. Während einer Woche dürfen wir zum Frühstück eine dieser zückersüssen Frucht geniessen.Es ist unglaublich wie wir immer  beschenkt werden. 

 

Die Tage laufen. Lange Etappen ohne grosse Abwechslung,dann wieder  viel Sehenswertes.Nur noch wenige Kilometer trennen uns von Rio de Janeiro  unserem nächsten Highlight.

 

RIO DE JANAIRO

Für 2 Wochen mieten wir uns eine Wohnung in der Nähe der Copacabana.Wir sind froh , das Auto stehen lassen zu können um die pulsierende Stadt mit den öV zu erkunden.Erstmal müssen wir uns vom Schrecken erholen,den wir bei unserer Ankunft in  Rio erlebt haben.Auf der Fahrt zu unsere Unterkunft haben wir uns verfahren und sind vom Navi in eine  Wohnstrasse gelenkt worden.Plötzlich hören wir hinter uns ein Mordsgeschrei und schon fuchtelt eine zahnlose Gestalt mit blutunterlaufenen Augen mit einem Gewehrlauf vor dem Kopf von Felix. Sekunden später schreit ein zweiter Mann in unser Auto,ebenfalls  mit einer Pistole bewaffnet. Sie wollen wissen ob wir alleine im Auto sind und halten uns an,sofort zu verschwinden.Unter immer noch ohrenbetäubendem Fluchen und Drohgebärden  der 2 tubiosen Aufpasser,fährt Felix das schmale Gässchen rückwärts……

 

 

 

Lapa

Santa Theresa

Favela

Wir lernen Markus  aus der Schweiz und seine  brasilianische Frau kennen,die schon lange Zeit in Rio leben.Markus ist ein hervorragender Koch und verwöhnt uns mit Mojito spezial und ausgezeichnetem Fisch.Ein grosses Dankeschön auch für die Hilfe und Unterstützung bei der Verlängerung des Visums.Leider  wurde der Antrag abgelehnt. Die Schweiz ist Mitglied im Schengenverbund, so die Begründung. So bleiben uns leider nur noch 2 Wochen in Brasilien.Gerne wären wir für einen Abstecher nochmal in den Amazonas gereist.Dann halt das nächste Mal.

Der momentan einzige Weg ist die Ausreise nach Uruguay in den Winter. Zurück  nach Paraguay  und in den Chaco ist keine Option.Bolivien ist gerade auch nicht touristenfreundlich und verkauft kein Benzin oder Diesel an Ausländer.

Wir ziehen unsere Ausreise aus Brasilien so lange wie möglich hinaus,um noch Wärme und Sonne zu tanken.Kleine Buchten ,wunderbare Surfstrände mit meterhohen Wellen aber auch massive Erdrutsch wegen starken Regenfällen begleiten uns auf der langen Fahrt zur Grenzstadt Chui. In Curitiba erleben wir bei 24 Grad einen Wintermarkt  mit heissen Pinienkernen und Glühwein.Im Angebot sind auch Kappen, Handschuhe und farbige Schals für die kalten Temperaturen im Winter,der vor der Türe steht.Wir sind noch mit kurzen Hosen unterwegs.

Im Balenario Camborio,fast ein kleines Rio mit Zuckerhut ,Seilbahn und Riesenrad (Swiss made) fühlen wir uns wohl. Die Camingbesitzer sind unglaublich  grosszügig. Mit einem Grillabend mir fangfrischem Fisch und jeden 2.Tag selbstgemachtes Brot verwöhnen sie ihre Gäste.Hier können wir Jhimba auf seinen erneuten Winterschlaf in Uruguay vorbereiten.Eine Verschiffung nach Afrika ist teuer und ungewiss. Termine platzen. So haben wir beschlossen,   

 

Je weiter wir in den Süden reisen ,sinken die Temperaturen. Tagsüber ist es mit 10 Grad noch angenehm. Die Nächte empfindlich kalt.

Zum Abschluss erleben wir einen Grenzübertritt der besonderen Art.Die Ausreise aus Brasilien klappt reibungs los.Auch die Einreise für uns ist kein Problem.Dann kommt der Zöllner ins Stocken.Er könne das Auto nicht einreisen lassen,da es nicht rechtens ausgeführt wurde.  ??????????Die Formulare sind nicht auffindbar.Er verweigert den Stempel.Der Postenchef wird angerufen und beim Fussballtraining gestört. Sichtlich genervt kommt er verschwitzt im Fussballtenu angebraust und schreit erstmal in der Gegend rum.Woooo ist das Ausreisepapier???Es folgen etliche Telefonate mit der Zollstelle in Fray Bentos, die wir am 10.Januar passiert haben. Anhand eines Fotos ,das Felix im Handy findet,erkennt man die Nummer des fehlenden Formulars. Der Fehler und das Formular werden gefunden. Es wurde nicht registriert und konform abgelegt. Nach 2 Stunden flattert ein Fax ein. Jetzt wird gestempelt und wie!!! Der Einreise von Jhimba    steht nichts mehr im Weg. Der Postenchef lächelt  zum Abschied und verschwindet mit Badetuch und Seife in der Dusche.

Ciudad del Este

01.07.2022 - 09.07.2022

URUGUAY

Wir fahren gemütlich Richtung Montevideo. Bei einem Halt  in Ciudad del Este treffen wir nach langer Zeit auf Overlander  mit einem Landcruiser.Wir staunen nicht schlecht ,als sie erzählen,dass sie vor 4 Tagen aus Südafrika gekommen sind. Sie sind auf dem Weg in den Sommer in Brasilien.

 

Felix vom Storage meldet uns die Ankunft der Gasfedern.Nach fast 7 Monaten Wartezeit  fast Freude. Sie befinden sich noch im Flughafen ,wo sie auch 3 Wochen später noch sein werden.Der Zollbeauftragte löst sie erst nach unserer Abreise am 9.Juli aus.Für einen Warenwert von 46o Euro wird uns eine Zollrechnung von 168o $ präsentiert.

Leider konnten wir einige Fotos nicht einfügen,weil das Format nicht stimmte.

Danke,dass Ihr uns auf der Reise von Canada bis Feuerland begleitet habt.

Wir starten am 21.September unsere neue Reise im südlichen Afrika.