Chile/Argentinien/Feuerland


11.12-30.12.2019

Km.2864

 

Cerro Castillo-N.P. Torres del Paine-Puerto Natales-Punta Arenas-San Gregorio-Fähre Bahia  azul-Cerro Sombrero-San Sebastian( Arg.)Rio Grande-Ushuaia-Haberton-Est.Morat-Rio Grande-Camarones

Irgendwo im nirgendwo der nächste Grenzübertritt nach Chile und somit geteerte Strassen.,leider zu spät. Im N.P  Torres del Paine stehen wir  mit Blick auf die 3 Türme an einem Fluss.Um 22 45 Uhr gehen wir schlafen ,obwohl draussen noch die Sonne scheint.Eine erste Wanderung geht in die Höhe zu den Türmen.Der Bergfrühling mit unzähligen Blumen und einer Farbenpracht lässt grüssen.Sogar einen Bergpuma kommen wir zu Gesicht .Etwas weit weg aber immerhin.Schneebedeckte Berge,Seen,Vögel und Wildnis geniessen wir während der Fahrt durch den Park.Zwischendurch erklimmen wir kleine Aussichtspunkte, es ist ein  Traum.Mit neun andern Wohnmobilen übernachten wir am Grey River und sehen die beiden Schweizer ,die wir Tags zuvor an der Grenze kennengelernt haben.Warm eingepackt begeben wir uns zum Aussichtspunkt  des gleichnamigen   Gletschers. Eiskalt bläst uns der Wind entgegen,Schritt für Schritt kämpfen wir gegen ihn an.Mächtige Eisschollen treiben flussabwärts.

Gegen Mittag fahren wir nach Puerto Natales. Die eigentlich sehenswerten Höhlen auf dem Weg lassen wir aus,der Eintrittspreis für Ausländer ist wieder einmal um ein Vielfaches höher  als für Einheimischen. Auch staunen wir immer wieder über die vielen Velofahrer unterwegs.Was für eine grandiose Leistung,die sie vollbringen.Lange Strecken im Nichts,bergrauf und runter oft gegen starke Winde bis Sturm und Regen ankämpfend.Hochachtung vor jedem Einzelnen. Zwei Tage Pause im schönen Puerto Natales nutzen wir zum Waschen und suchen eine Näherin,die unser neues Zeltvordach fertig näht.Wieder treffen wir auf viele Overlander.Noch nie auf unserer ganzen Reise haben wir so viele angetroffen.Einmal stehen wir sogar mit drei Aargauerauto nebeneinander.Im warmen Aufenthaltsraum des Camps ist Hochbetrieb.Nebst den vielen Backpackers mit ihren Zelten übernachten auch viele Töffahrer hier.An den zwei Kochherden wird geprutzelt und es duftet nach allerlei Glustigem. Auch wir sind nicht unglücklich nach vielen kalten Abenden im engen Auto in die Wärme zu flüchten.Mit Marcel und Annelies verbringen wir einen kurzweiligen Abend.Sie überzeugen uns trotz der schlechten Wetterprognosen nach Ushuaia zu fahren.Wir überlegen lange,ob wir diese vielen Kilometer auf uns nehmen wollen.

Gegen Wind und Regen ankämpfend geht’s dann nach Punta Arenas.Die Stadt und das schlechte Wetter haben etwas gemeinsam,man braucht beides nicht.Verwahrloste Häuser, kaputte Strassen, herumhängende Obdachlose trotz Kälte.Schnell entfliehen wir der Stadt.Dann stehen wir vor der Abzweigung Puerto Natales nordwärts zurück oder südwärts und noch mehr Kälte.Im nahe gelegen Kaffee treffen wir einen Velofahrer,den wir Tage zuvor am Grey River gesehen haben.Er hat es  aus eigener Kraft bis hierher geschafft. Was sind wir für Schwächlinge.Wir stellen den Blinker Richtung Süden und fahren los.

In Georgien einer Geisterstadt am Wegesrand besuchen wir das Schiffswrack.Grosse verlassene Hallen ,wo Schafe geschoren wurden,  Häuser ohne Dächer, ein leer stehendes Restaurant sind Zeugen vergangenem Wohlstandes.

Es hat aufgehört zu regnen und endlich sehen wir die Sonne.Mit der Fähre erreichen wir Feuerland.Wir staunen nicht schlecht als wir schwarzweisse Delfine sehen, die neben dem Schiff schwimmen.Es ist eisig kalt aber der blaue Himmel macht uns Mut.Tierra del Fuego wir kommen.In Cerro Sombrero faszinieren uns die alten Filmprojektoren und das alte Kino,noch in Betrieb.Es scheint ,als wäre hier die Zeit stehen geblieben.Das kleine Dorf bietet für die Reisenden im Touristen-Büro gratis Duschen und WC an.Nicht verwunderlich, ist der Parkplatz gut besucht.Das Dorf könnte eigentlich eine kleine Einnahme gut gebrauchen,um den Dorfplatz und die Strassen zu sanieren.Wir ziehen es vor auf dem kleinen Campingplatz mit Rasen zu übernachten.Wir lernen die Schweizer Christof und Lara kennen.Von ihnen erfahren wir von der Metzgerei im Dorf,die ausgezeichnetes Lammfleisch verkauft.Natürlich kaufen auch wir ein.

Die Pinguinen Station biedet Abwechslung auf der Fahrt in den Süden.Eine Kolonie von Königspinguinen hat sich vor Jahren an der Bahia Inutil angesiedelt.Ein Team von Studenten leitet und forscht in der Station.Eisig weht der Wind über den See.Trotzdem wunderschön die Tiere in Freiheit zu sehen.

Auf der Schotterpiste zur Hauptstrasse kommt uns ein Auto mit hoher Geschwindigkeit entgegen und schon knallt ein Stein in unsere Frontscheibe und hinterlässt einen Einschlag (nicht schon wieder).Hier eine Passende zu finden wäre unmöglich.Noch zweimal übernachten wir wild an einem Fluss bis wir Ushuaia erreichen.Der Campingplatz einer Ureinwohner-Familie vom Stamm der Hain ist ein Besuch wert.Die Fantasie,was man alles aus Recyclingmaterial machen kann,kennt keine Grenzen.

Dann stehen sie da ,die Türme der Einfahrt nach Ushuaia.Wir habens geschafft.Ein spezieller Moment,auch das Foto unten am Hafen.Der Run ,Weihnachten am südlichsten Punkt der Welt zu verbringen,wird sichtbar.Die Parkplätze sind voll von Wohnmobilen aus aller Welt.Wir sind überrascht von Ushuaia.Wir haben immer gehört wie hässlich es ist.Die Einkaufsstrasse und die vielen urigen Kneippen gefallen uns.

 

Die Stadt ,5o ooo Einwohner breitet sich in alle Richtungen aus. Nicht selten wird dafür am Berghang Wald abgerodet .

19.12.2019 14.00 Uhr ist es geschafft. 

„Was machet er denn mit emene Schwizerauto do unde?“Die Schweizer Familie ist völlig überrascht am Ende der Welt ein  Auto mit CH -Nummernschild  zu sehen. Sie sind erstaunt,dass man zwei Jahre auf so kleinem Platz leben kann.Sie bereisen Südamerika während drei Monaten mit ÖV und Flugzeug.Wir wandern bei Regen und schönstem Wetter durch den NP.Tierra del Fuego.Wir sind eigentlich mit dem Wetter ganz zufrieden. da es jeden Tag schöner wird.Weihnachten verbringen wir in Humberton an einem See,Natur pur.Pferde weiden neben unserem Auto,wir sitzen auf einer Wiese mitten in gelben Hahnenfüssen zum Apero und essen Fondue.Ein bisschen Heimat zu den Festtagen muss sein.

Wir ziehen nordwärts. Nach einem weiteren Abstecher, nach San Pablo zum Schiffswrack „Destemona“kaufen wir  in Rio Grande ein. Querfeld ein geht’s ein weiteres Mal nach Chile an deren Ende der Welt.Ein Konkurenzkampf zwischen Chile und Argentinien  den südlichsten Punkt zu verzeichnen.Wunderbare Landschaften, hundertete Schafe,Guanagos, wilde Pferde und wir.Nach einer,leider regnerischen Fahrt,erreichen wir das vorläufige Ende der Strasse auf Chilenischer Seite.Gebaut sind noch weitere Kilometer mehr, die aber noch nicht freigegeben sind.

Über Pampa Guanago erreichen wir Camerones mit seinen 100 Einwohnern.Auf dem neuen Campingplatz gibt es nach Tagen! warme Duschen und genügend Wasser um Kleider zu waschen.Über Porvenir und zwei Stunden Schotterpiste ab Camerones, umfahren wir die Halbinsel an der Bahia Inutil.Eingedeckt mit frischem Lammfleisch verlassen wir mit der Fähre Feuerland.Mit vielen Eindrücken von wunderschönen Landschaften, tiefblauen Seen und viel,viel Wind.Glücklich es gewagt zu haben.